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Spenden, die den Unterschied machen

Der Verein Kinderkrebshilfe Königswinkel im Allgäu hat das Universitätsklinikum in den zurückliegenden Jahren mit Zuwendungen in Millionenhöhe unterstützt. Davon haben insbesondere die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin und deren Patientinnen und Patienten profitiert. Jetzt hat Dr. Rainer Karg den Vorsitz des Vereins abgegeben. Nicht, ohne weitere Geschenke an die Kinderklinik.

Von Ines Lehmann | Allein der Bau des Kinderkrebsforschungszentrums im Jahr 2018 kostete 756.000 Euro. Auch davor und danach finanzierte der Verein Kinderkrebshilfe Königswinkel insbesondere an der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am UKA „mit seinen Spenden Dinge, die den Unterschied machen“, sagte Prof. Dr. Dr. Michael Frühwald bei der Verabschiedung des langjährigen Vorsitzenden, Dr. Rainer Karg. Was der Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin damit meint: Die Station für krebskranke Kinder und Jugendliche im Schwäbischen Kinderkrebszentrum vermittelt nicht den Eindruck eines unpersönlichen Krankenhausbereiches. Die krebskranken Kinder und Jugendlichen und ihre Familien verbringen oft Wochen und Monate hier. Kinderfahrzeuge aller Art, Spielsachen, Kicker, Sportgeräte, Bücher, ein eigenes Spielzimmer, ein eigenes Bastelzimmer helfen den Mädchen und Buben, den Alltag im Krankenhaus, ein Stück weit normaler und altersgerechter zu gestalten.

Einen großen Anteil an der Spendenfreudigkeit des Vereins aus dem Allgäu hatte in der Vergangenheit dessen Vorsitzender Dr. Rainer Karg, der sich nun zurückzieht und die Führung in jüngere Hände abgibt. Die Vorstandschaft setzt ich künftig zusammen aus Tobias Rieder, Hermann Härtl, Sohn Cornelius Karg, Schwiegertochter Anna Karg und Dorothea Reichle und Uli Wunder.

Zur Verabschiedung Kargs auf der onkologischen Station sagte Frühwald, der Karg vor 15 Jahren kennengelernt hatte: „Ich hatte im Jahr 2014 angeregt, Dir das Bundesverdienstkreuz zu verleihen. In der Bayerischen Staatskanzlei war man indes der Meinung, Du hast was viel Besseres verdient, den Bayerischen Verdienstorden, der sei nämlich wirklich mehr wert.“ In unzähligen Aktionen habe Karg die Belange, Nöte und Ängste der Unterprivilegierten der Gesellschaft, krebskranke Kinder und ihre Familien, erkannt und gelindert. „Du hast Deinen Blick immer darauf gerichtet, was sein sollte. Du hast nie aufgegeben. In dir habe ich einen Menschen kennengelernt, der ein Nein nicht akzeptiert. Du hast Staatsminister Markus Blume so lange bearbeitet, bis er Ja sagt. Danke, Rainer, für alles!“

Auch die Stellv. Kaufmännische Direktorin, Dr. Renate Linné, schloss sich den Dankesworten an. Linné: „Über Jahrzehnte haben Sie das UKA mit hohen siebenstelligen Summen unterstützt. In erster Linie kam das den an Krebs erkrankten Kindern und Jugendlichen zugute. Ihre Zuwendungen stellten aber auch für die Institution einen enormen Mehrwert dar, den Sie aus dem Allgäu nach Augsburg transferiert haben. Danke dafür!“ Karg habe den Verantwortlichen im UKA aber auch ehrlich gesagt, wenn etwas aus seiner Sicht nicht so lief, wie es hätte laufen sollen und ihnen den Spiegel vorgehalten. „Danke auch für Ihre ehrlichen Worte!“

„Es war immer eine schöne Sache, nach Augsburg zu kommen“

Karg selbst war es immer ein Anliegen, „wenn ein Kind beziehungsweise dessen Eltern schon so eine niederschmetternde Diagnose hinnehmen müssen, sollten wir ihren Aufenthalt angenehm und kindgerecht zu gestalten versuchen“. Er habe seine Arbeit im und für den Verein immer als Privileg empfunden. „Geld zu sammeln, um es anderen Menschen, die es nötig brauchen, zur Verfügung zu stellen, hat mich immer sehr erfüllt.“

Dann weihten Karg, Frühwald und die Kolleginnen und Kollegen der onkologischen Station jeweils noch ein Spiel- und ein Bastelzimmer ein, die beide neu ausgestattet worden waren. Natürlich vom Verein Kinderkrebshilfe Königswinkel.

BU: Rainer Karg und Prof. Dr. Dr. Michael Frühwald in der vom Verein Kinderkrebshilfe Königswinkel gesponserten Spielküche. © Samuel Tschaffon