Therapie gutartiger Schilddrüsenerkrankungen

Die Schilddrüse ist ein kleines schmetterlingsförmiges Organ, das an der Vorderseite des Halses liegt. Sie produziert Hormone, die einen wichtigen Bestandteil des hormonellen Regelkreises darstellen und Einfluss auch zahlreiche Körperfunktionen haben. Die Schilddrüsenhormone wirken unter anderem auf Herz und Kreislauf, den Energiestoffwechsel sowie die Darm- und Nierenfunktion. Eine Überfunktion der Schilddrüse kann zu Herzrasen, Unruhe, vermehrtem Schwitzen, Gewichtsverlust und vielen weiteren Symptomen führen. Die häufigsten Ursachen der Schilddrüsenüberfunktion sind die funktionelle Schilddrüsenautonomie und der sogenannte Morbus Basedow (Autoimmunerkrankung der Schilddrüse). Eine medikamentöse Behandlung der Schilddrüsenüberfunktion mit Thyreostatika kann die Symptome der Überfunktion lindern, jedoch nicht dauerhaft beseitigen. Zur definitiven Therapie der Überfunktion ist eine Radioiodtherapie oder eine Operation der betroffenen Schilddrüsenanteile notwendig, beide Therapiemethoden sind als gleichwertig einzustufen. Die Radioiodtherapie stellt eine schonende alternative zur Beseitigung der Schilddrüsenüberfunktion dar. Sie kann auch zur Verkleinerung einer vergrößerten Schilddrüse eingesetzt werden (Strumaverkleinerungstherapie). Die Radioiodtherapie wird seit über 70 Jahren angewendet und weist eine Erfolgsquote von über 90 % auf. Radioaktives Iod wird genauso wie nicht-radioaktives Iod verstoffwechselt und hauptsächlich von den Schilddrüsenzellen aufgenommen. Durch die Beta-Strahlung werden zielgerichtet die Zellen zerstört, die zu viel Schilddrüsenhormon produzieren. Ziel der Radioiodtherapie bei der Schilddrüsenautonomie ist die Ausschaltung autonomer Bereiche und die Wiederherstellung einer normalen Schilddrüsenfunktion.

Beim Morbus Basedow wird ein ablatives Konzept verfolgt, das die krankhafte Schilddrüsenfunktion vollständig zum Erliegen bringen soll. Mittel- bis langfristig ist nach einer Radioiodtherapie beim Morbus Basedow die Einnahme von Schilddrüsenhormontabletten notwendig.

Indikationen der Radioiodtherapie:

  • Schilddrüsenautonomie
  • Morbus Basedow bei Persistenz oder Rezidiv der Hyperthyreose nach 6-12 Monaten medikamentöser Therapie
  • Strumaverkleinerung

Vorbereitung auf die Therapie

Ablauf der Therapie

Risiken und mögliche Komplikationen der Therapie

Weiteres Vorgehen nach der Therapie

Therapie bösartiger Schilddrüsenerkrankungen

Schilddrüsenkarzinome lassen sich in verschiedene Subtypen unterteilen. Neben den differenzierten (papillären, follikulären) Varianten existieren auch medulläre und anaplastische Karzinome. Mit Ausnahme des unifokalen, papillären Mikrokarzinoms ist bei allen Schilddrüsenkarzinomen zunächst die vollständige operative Entfernung der Schilddrüse (Thyreoidektomie) indiziert. Bei den iodspeichernden, differenzierten Schilddrüsenkarzinomen wird nach der Operation zusätzlich eine Radioiodtherapie durchgeführt. Die Radioiodtherapie macht sich zunutze, dass radioaktives Iod genauso wie nicht-radioaktives Iod verstoffwechselt und hauptsächlich von den Schilddrüsenzellen aufgenommen wird. Durch die nur wenige Millimeter reichende Beta-Strahlung werden zielgerichtet Schilddrüsenzellen zerstört, während das umliegende Gewebe weitgehend geschont wird. Ziel ist es, Restschilddrüsengewebe, eventuell verbliebene Tumorzellen sowie Metastasen zu erfassen und zu therapieren. Durch die Radioiodtherapie wird das Risiko für ein Rezidiv gemindert. Außerdem wird durch die Entfernung des gesunden Restschilddrüsengewebes der Tumormarker Thyreoglobulin (ein Eiweiß, das nur von der Schilddrüse produziert wird) für die weitere Nachsorge aussagekräftiger.

Indikationen

  • Ablative Radioiodtherapie nach Thyreoidektomie bei differenzierten Schilddrüsenkarzinomen
  • Radioiodtherapie von Lokalrezidiven sowie Lymphknoten- und Fernmetastasen

Vorbereitung auf die Therapie

Ablauf der Therapie

Risisken und mögliche Komplikationen der Therapie

Weiteres Vorgehen nach der Therapie

Terminvereinbarung und Ansprechpartner

Für die Anmeldung zu einer Radiojod-Therapie wenden Sie sich bitte an unsere Therapiekoordination unter der 0821-400-165563, die Ihnen gern bei der Terminvereinbarung und allen weiteren Fragen behilflich ist.

Kontakt

Sie haben Fragen zu diesem Bereich, die Sie gerne persönlich stellen möchten? Wir sind für Sie da:

Dr. med. Malte Kircher

Oberarzt

Telefon: 0821 400-2050

E-Mail: nuklearmedizin@uk-augsburg.de

Therapiekoordination

Telefon: 0821 400-165563