Erkrankungen des oberen Gastrointestinaltraktes (Ösophagus/Magen)

Operationen am Ösophagus

gutartige Erkrankungen

  • Ösophagusdivertikel
  • gutartige Ösophagustumore
  • chronische Refluxerkrankung
  • Achalasie


bösartige Erkrankungen

  • Ösophaguskarzinom
  • Karzinome des ösophagogastralen Übergangs  


Operationen am Magen und Duodenum

gutartige Erkrankungen

  • Komplikationen gastroduodenaler Ulzera
  • Ulkusperforation
  • Ulkusblutung


bösartige Erkrankungen

  • Magenkarzinom
  • Karzinome des ösophagogastralen Übergangs
  • gastrointestinale Stromatumore (GIST)

 

2023 wurde das UKA durch OnkoZert zum Magenkrebszentrum zertifiziert. Zusammen mit dem Kolorektalen Zentrum ist das UKA damit ein Viszeralonkologisches Zentrum.

Bei den Operationen werden - wie bei den herkömmlichen minimal-invasiven Eingriffen – zunächst mehrere Trokarhülsen eingebracht.
An diese wird dann der OP-Roboter angedockt.

Über die Trokare können dann eine Kamera, verschiedene Haltezangen und diverse Geräte in Bauch- oder Brustraum eingeführt werden, mit denen die Eingriffe vorgenommen werden.

An den Patienten angedockter OP-Roboter in Betrieb.

Der Chirurg steht nicht unmittelbar am Operationstisch, sondern sitzt an einer Steuerkonsole im OP-Saal. Hier sieht er ein zehnfach vergrößertes 3-D/HD-Bild des Operationssitus. Über spezielle Handgriffe werden seine Bewegungen auf die an den Roboterarmen in den Situs eingebrachten Instrumente übertragen (Master-Slave-Prinzip). Damit hat er die volle Kontrolle über die Operation.

Neue Möglichkeiten der minimal-invasiven Chirurgie bei Ösophaguskarzinom (Speiseröhrenkrebs) durch die Robotik

Seit jeher gibt es medizinische Fortschritte in der Chirurgie. Wichtige Meilensteine waren beispielsweise die erste laparoskopische Blinddarmentfernung durch Kurt Semm im Jahr 1980 und die erste minimal-invasive Gallenblasenentfernung 1985 in Böblingen. Die Laparoskopie ermöglicht Operationen in der Bauchhöhle über kleine Schnitte und hat sich in den Folgejahren in vielen Bereichen durchgesetzt. So können mittlerweile sehr viele abdominelle Operationen minimal-invasiv angeboten werden. Neben weniger postoperativen Schmerzen und kosmetisch schöneren Narben entwickeln die Patienten nach minimal-invasiven Eingriffen auch weniger Narbenbrüche und weniger intraabdominelle Verwachsungen.

Als weiterer wichtiger Meilenstein kann die Einführung von OP-Robotern angesehen werden. Operations-Roboter sind schon seit 1999 im Umlauf. Zwischenzeitlich liegen bereits Geräte der vierten Generation vor, in die Erfahrungen von über 2 Millionen Eingriffen eingeflossen sind und die entsprechend technisch weiterentwickelt wurden.

Landläufig wird hinter dem Begriff „robotische Chirurgie“ vermutet, dass nicht mehr der Chirurg, sondern ein Roboter selbstständig eine Operation durchführt. Das stimmt so natürlich nicht. Die Operation wird weiterhin von einem Chirurgen vorgenommen, nur mit Unterstützung durch einen OP-Roboter.

Anfangs waren hier die Urologen Vorreiter, da insbesondere Prostata-Eingriffe sehr gut für die Robotik geeignet sind. Zwischenzeitlich werden neben Darmeingriffen auch zunehmend Operationen bei Krebs von Magen oder Speiseröhre (sog. Ösophaguskarzinom) mit dem Roboter erfolgreich durchgeführt.

Die herkömmliche offene Operationstechnik beinhaltete große Schnitte sowohl am Bauchraum als auch (bei der Speiseröhrenentfernung) am Brustraum mit Durchtrennen von Rippen, um hier einen geeigneten Zugangsweg zur Speiseröhre zu erreichen. Entsprechend langwierig und schmerzhaft war der Heilverlauf. Die Robotik erlaubt hier eine neue Form der Schlüssellochchirurgie sowohl im Bauch- als auch im Brustraum mit sehr niedrigem Trauma.

Die großen Vorteile des Verfahrens sind eine erhöhte Präzision durch ein optimales, 10-fach vergrößertes 3-D/HD-Bild. Bis zu 540° bewegliche spezielle Instrumente optimieren die Operation durch einen erhöhten Freiheitsgrad, so dass auch schwer zugängliche Regionen im Bauch- und Brustraum gut erreicht werden können.

Bei den Operationen befindet sich der Chirurg nicht unmittelbar am Patienten, sondern sitzt einige Meter entfernt an einer Konsole, über die die Kamera und Instrumente gesteuert werden. Eine wichtige Bedeutung kommt der optimalen Position der Trokarhülsen zu, über die dann die Instrumente eingebracht werden. Ein Tischassistent ermöglicht dabei einen Instrumentenwechsel, so dass hier sehr vielfältige Techniken angewendet werden können. Falls erforderlich kann der Operateur selbstverständlich direkt am Patienten tätig werden.

An unserer Klinik wurde Anfang 2022 ein Da-Vinci Roboter-System implementiert. Das Operations-Team wurde zuvor speziell geschult. Durch verbesserte Sicht und präzises Arbeiten können die Eingriffe ohne nennenswerten Blutverlust sehr exakt durchgeführt werden. Durch den Zugang über die kleinen Schnitte sind die Patienten rasch wieder mobil. Insbesondere nach Speiseröhren-Eingriffen entfällt beispielsweise der schmerzhafte Zugang mit einer Durchtrennung von Rippen. Das geringere Operationstrauma macht sich in der Regel an einer niedrigen Verweildauer auf der Intensivstation (1 Tag) und einer kurzen Liegezeit im Krankenhaus (meist 9-12 Tage) bemerkbar. Durch die verbesserte Übersichtlichkeit sind die Eingriffe auch onkologisch vorteilhaft und es können in den histologischen Präparaten viele Lymphknoten gefunden werden, was eventuell die Prognose verbessern kann.

Gerne können Sie sich mit uns über unsere Hochschulambulanz (0821-400-3904) oder das Chefarzt-Sekretariat in Verbindung setzen.
LOA Dr. Bernd Geißler
 

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