Informationen für Patienten

Wie wird eine Bioprobe in der ACBB verarbeitet und welchen Weg nimmt sie?

                                               

  1. Einverständiserklärung: Damit eine Bioprobe gesammelt werden darf, müssen die Patienten von geschultem Personal aufgeklärt werden und eine Einverständniserklärung unterschreiben. Die Einwilligung ist freiwillig und kann jederzeit widerrufen werden.
  2. Gewebeentnahme: Gewebeproben, die im Zuge einer Operation entnommen werden und in der Pathologie nicht (mehr) für die Diagnostik benötigt werden, werden in der Biobank eingelagert.
  3. Asservierung von Flüssigproben (z.B. Blut) werden in den Laboren der ACBB nach etablierten Protokollen und unter Einhaltung entsprechender Sicherheitsvorkehrungen verarbeitet.
  4. Dokumentation: Alle Probengefäße besitzen einen Barcode, durch den die Proben eingescannt und einem Lagerort zugewiesen werden. Die Proben lagern in gesicherten Räumen überwiegend bei -80°C oder in der Gasphase von flüssigem Stickstoff (<-150°C) bis sie für Forschungsprojekte verwendet werden. Die Daten, die für die Proben relevant sind, werden in der Datenbank der Biobank unter Einhaltung der Sicherheitsbestimmungen hinterlegt.

Welche Art von Proben und wie viele Proben lagern in der ACBB?

Die ACBB vereint zwei Teilbereiche in einer zentralen Einrichtung:

  1. die Gewebebiobank und
  2. die Flüssigbiobank.

Das Sammelspektrum der Gewebebank umfasst aktuell überwiegend Tumorproben und Proben aus Herzoperationen. Zusätzlich wird Gewebe auch spezifisch für Studien eingelagert.

Im Zuge der Covid-Pandemie begann die ACBB im Jahr 2020, in Kooperation mit dem damaligen UNIKA-T, dem Universitäten Zentrum für Gesundheitswissenschaften am Klinikum Augsburg, ein COVID-19-Register aufzubauen. Die Bioproben von an COVID-19 erkrankten Menschen (Serum, Plasma, Vollblut) waren und sind immer noch von großem wissenschaftlichen Interesse für das bessere Verständnis der Erkrankung und ermöglichen eine Vielzahl von Untersuchungen.

Das Spektrum der gesammelten Flüssigmaterialen konnte mittlerweile deutlich erweitert werden. Neben der Verarbeitung von Serum- und Plasmaproben, werden mononukleäre Zellen aus dem peripherem Blut sowie aus dem Knochenmark isoliert. Zudem werden weitere Flüssigkeiten wie Urin, Liquor, Speichel, usw. verarbeitet. Außerdem wird DNA oder RNA aus verschiedenen Materialien isoliert und als Probe gelagert.

Viele Forschungsprojekte und Studien nutzen den Service der Biobank für die Verarbeitung und Lagerung ihrer Bioproben für die Dauer der Studie in dieser zentralen Einrichtung.

Übersicht aller Broad Consent und Studienproben (Stand: 12/2024):

In der ACBB lagern insgesamt über 110.000 Proben von mehr als 10.000 Patienten im Alter von 0 bis 99 Jahren. Etwa 60% der Proben sind bestimmten Studien zugeordnet und etwa 40% sind allgemein für genehmigte Forschungsprojekte verfügbar. 

 

 

Übersicht eingelagerte Broad Consent Proben (Stand: 12/2024):

Etwa ein Viertel der Broad Consent Proben gehören zur Gewebebank (Frischgewebe und Zellen). Die restlichen drei Viertel sind Flüssigproben, wobei die Hälfte davon Plasmaaliquote sind.

 

 

 

Übersicht eingelagerte Studienproben (Stand: 12/2024):

Die Studienproben setzen sich aus anderen Probenmaterialien zusammen. Es sind ähnlich viele Plasma- und Serumproben eingelagert, aber auch weitere Materialien z.B. Urin, DNA oder Speichel.

Sie sind Patient oder Patientin und möchten uns in unserer Arbeit an der Augsburg Central BioBank unterstützen, indem Sie eine Probe spenden? Bitte schreiben Sie uns eine Email (acbb@uk-augsburg.de) oder rufen Sie uns an unter 0821-400-165200. Wir klären Sie gerne auf und lassen Ihnen Infomaterial zukommen!

Datenschutz

Der erste Schritt bei der Sammlung von Bioproben ist die Einwilligung der Patientinnen und Patienten. Diese Einwilligung ist freiwillig und kann jederzeit ohne Angabe von Gründen widerrufen werden.

Sobald die ACBB eine Bioprobe in ihrer Datenbank erfasst, werden die personenbezogenen Daten (z. B. Name, Adresse oder Geburtsdatum) zum Schutz der Teilnehmenden pseudonymisiert – das heißt, sie werden durch einen verschlüsselten Code ersetzt. Medizinische Informationen wie Laborwerte oder Diagnosen, die für zukünftige Forschungsfragen relevant sein können, werden anschließend mit diesem Pseudonym verknüpft und in der Datenbank gespeichert.

Im Rahmen des sogenannten Broad Consent stehen diese Proben grundsätzlich für Forschungszwecke zur Verfügung. Wird eine solche Probe für ein wissenschaftliches Projekt beantragt, gelten klare Vorgaben. Jedes Forschungsprojekt muss von einer Ethikkommission genehmigt werden. Zusätzlich ist die Zustimmung durch das 'Use-and-Access-Komitee' erforderlich, bevor eine Probenausgabe erfolgen kann.