PET-Zentrum Augsburg

Unter der Leitung von Prof. Dr. med. Constantin Lapa ist in unserem Klinikum seit November 2002 auch die Positronen- Emissions-Tomographie, das modenste diagnostische Instrument der Nuklearmedizin, verfügbar . Das Verfahren ist bereits seit zwei Jahrzehnten in der medizinischen Wissenschaft in Anwendung und erreichte die 'Praxisreife' Mitte der 90er Jahre. In den USA hat die Anerkennung der diagnostischen Möglichkeiten der Methode durch die Krankenversicherungen seit 1999 zu einem regelrechten Boom bei der Zunahme der PET-Standorte in den Staaten geführt. In Deutschland verhindert derzeit ein formaler Fehler bei der Zulassung von FDG (diese war ursprünglich nur für die Herz- und neurologische Diagnostik beantragt worden) die eigentlich der Methode zustehende Verbreitung. Das teuere Verfahren kann dabei durchaus Kosten einsparen helfen, z.B. wenn mittels PET erkannt wird, daß eine teuere Chemotherapie nicht den gewünschten Effekt bringt oder eine Operation wegen eines Tumorleidens anders geplant werden muß, da die Ausbreitung des Geschehens ohne PET unterschätzt wurde. 

                                            

Übersicht

Hier finden Sie eine Übersicht der in unserer Klinik angebotenten PET-Untersuchungen.

Für mehr Informationen zu den einzelnen Verfahren folgen Sie bitte dem Link.

 

                                                                                           

Terminvereinbarung und Ansprechpartner

Für die Anmeldung zu einer PET/CT faxen Sie bitte das entsprechende Formular ausgefüllt an die Nummer 0821-400-3309. Der Untersuchungstermin wird Ihnen dann schnellstmöglich mitgeteilt.

Bei Fragen rund um das Angebot hilft Ihnen unser Stützpunkt unter der Rufnummer 0821-400-2067 gerne weiter.

18F-FDG (Fluordesoxyglukose) - PET/CT

Bei der PET/CT-Untersuchung handelt es sich um eine Kombination der Positronen-Emissions-Tomographie (PET) und der Computertomographie (CT). Mithilfe der PET lassen sich Stoffwechselvorgänge im Körper bildlich sichtbar machen. Dazu werden dem Patienten geringe Mengen radioaktiv markierter Stoffe in die Vene gespritzt. Die Substanzen verteilen sich im Körper und reichern sich in bestimmten Geweben, wie z.B. Tumoren oder Entzündungsherden an. Bei der FDG-PET wird FDG (18Fluor-Desoxyglukose) verwendet, bei dem es sich um ein mit radioaktivem Fluor markiertes Traubenzuckermolekül handelt. Sowohl Krebszellen als auch im Rahmen einer Infektion aktivierte Abwehrzellen weisen einen erhöhten Traubenzucker-Verbrauch gegenüber gesunden Zellen auf, wodurch sich der Radiotracer verstärkt in den Krebs- oder Entzündungszellen anreichert. Durch die FDG-PET/CT lassen sich also Zellbereiche mit hoher Zuckerstoffwechselaktivität nachweisen. Die unterschiedliche Verteilung in den Körperzellen wird mit Hilfe der PET-Kamera sichtbar gemacht.

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Vorbereitung auf die Untersuchung

Ablauf der Untersuchung

Mögliche Risiken und Komplikationen

Weiteres Vorgehen

Prostata-spezifisches Membranantigen- (PSMA-) gerichtete PET/CT

Die Positronen-Emissions-Tomographie/Computertomographie (PET/CT) mit einem 68Gallium-markierten und PSMA-gerichteten Spürstoff ist ein modernes, zielgerichtetes und sehr genaues Untersuchungsverfahren für Patienten mit einem Prostatakarzinom, dem häufigsten bösartigen Tumor des Mannes in Deutschland. Hierbei werden die Prostatakarzinomzellen durch Bindung einer mit 68Gallium radioaktiv markierten Substanz an das Prostata-spezifische Membranantigen (PSMA), einem bestimmtes Eiweiß auf der Zelloberfläche der Tumorzelle, sichtbar gemacht. Da dieses Eiweiß von den Zellen des Prostatakarzinoms vermehrt ausgebildet wird, können durch die PSMA-gerichtete PET/CT insbesondere auch sehr kleine, durch kein anderes Verfahren erkennbare Tumorherde nachgewiesen werden, was von großer Bedeutung für die die Bestimmung der für Sie/Ihren Patienten besten Behandlungsoption sein kann.

Neben dem sehr sensitiven Tumornachweis bzw. der Lokalisation von Metastasen kann im Rahmen eines sogenannten „theranostischen“ Konzeptes (Kombination von Diagnostik und Therapie zur Patienten-individuellen Behandlung) auch eine PSMA-gerichtete Radioligandentherapie durchgeführt werden.

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Vorbereitung auf die Untersuchung

Ablauf der Untersuchung

Mögliche Risiken und Komplikationen

Weiteres Vorgehen

Somatostatin-Rezeptor-gerichtete PET/CT

Die Somatostatin-Rezeptor- (SSTR-) gerichtete Positronen-Emissions-Tomographie/Compu- tertomographie (PET/CT) mit einem 68Gallium-markierten Spürstoff (z.B. DOTA-TOC, DOTA-TATE, DOTA-NOC) wird insbesondere zur Ausbreitungsdiagnostik (Staging) neuroendokriner Tumore (NET) eingesetzt. Die SSTR-PET/CT kann zudem zur Tumorsuche eingesetzt werden, wenn klinisch der Verdacht auf einen neuroendokrinen Tumor besteht.

Neuroendokrine Tumore können in vielen Organen des Körpers entstehen, am häufigsten befinden sie sich im Verdauungstrakt oder in der Lunge. Auch bestimmte Tumore der Nebenniere und des Nervensystems (Phäochromozytome, Paragangliome), der Schilddrüse (medulläres Schilddrüsenkarzinom) sowie auch Meningeome können mit einer SSTR-PET/CT dargestellt werden.

Die Untersuchung kann dabei helfen, Krebszellen des Primärtumors und auch abgesiedelte Krebszellen (Metastasen) sichtbar zu machen, da diese auf ihrer Zelloberfläche ein bestimmtes Eiweiß, den sogenannten Somatostatin-Rezeptor tragen. Nach dem Schlüssel-Schloss-Prinzip bindet der PET-Spürstoff an die Zelle und kann so Tumorherde im gesamten Körper sichtbar machen. Auch zur Verlaufskontrolle unter medikamentöser Therapie (z. B. Biotherapie oder Hormontherapie) oder zum Ausschluss / Nachweis eines Rezidivs nach primärer Therapie (z. B. einer Operation) ist die SSTR-PET/CT geeignet.

Neben diesem sehr sensitiven Tumornachweis bzw. der Lokalisation von Metastasen/Absiedlungen kann im Rahmen eines sogenannten „theranostischen“ Konzeptes (Kombination von Diagnostik und Therapie zur Patienten-individuellen Behandlung) auch eine Somatostatin-Rezeptor-gerichtete Radionuklidtherapie (englisch: peptide receptor radionuclide therapy, PRRT) zur zielgerichteten Bestrahlung der Tumorzellen durchgeführt werden. Die PET/CT liefert somit wichtige Informationen über den Tumor, mit deren Hilfe Experten in einer interdisziplinären Tumorkonferenz entscheiden können, ob die Tumorerkrankung für eine PRRT geeignet ist.

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Vorbereitung auf die Untersuchung

Ablauf der Untersuchung

Mögliche Risiken und Komplikationen

Weiteres Vorgehen

18F-Fluorethyltyrosin-PET/CT

Verschiedene bildgebende Untersuchungsverfahren kommen bei der Therapie-/ Operationsplanung von Hirntumoren zum Einsatz. Hierzu zählt u.a. die strukturelle Bildgebung, die durch die Kernspintomographie (MRT) sowie die Computertomographie (CT) vertreten wird. Die Positronen-Emissions-Tomographie/Computertomographie (PET/CT) mit 18F-markiertem Ethyltyrosin (FET) ist ein Untersuchungsverfahren, das zur Darstellung von Hirntumoren verwendet werden kann. Die FET-PET/CT kann als funktionelle Bildgebung wertvolle zusätzliche Informationen liefern.

Die Untersuchung basiert auf der Verwendung einer gering radioaktiv markierten Aminosäure (Tyrosin), mit der der Aminosäurestoffwechsel im Gehirn sichtbar gemacht werden kann. Aminosäuren sind Grundbausteine, aus denen Eiweiße entstehen. Sie werden von Hirntumoren vermehrt aufgenommen, wohingegen das gesunde Hirngewebe eine deutlich geringere Aminosäure-Aufnahme aufweist. Mit der Positron-Emissions-Tomographie kann man den Aminosäurestoffwechsel im Gehirn darstellen und Hirntumore mit einem gesteigerten Aminosäurestoffwechsel detektieren.

Somit kann vor einem operativen Eingriff die Art des Tumors sowie dessen Größenausdehnung näher bestimmt werden. Die FET-PET/CT kommt außerdem bei der Planung von Gewebeentnahmen (Biopsien) zum Einsatz, um aktivere Tumorareale darstellen und eine geeignete Stelle für diese Biopsie identifizieren zu können. Zum anderen wird die FET-PET/CT eingesetzt, um postoperatives Narbengewebe oder unspezifische morphologische Veränderungen nach einer Strahlentherapie von einem eventuellen Rezidiv der Erkrankung zu unterscheiden.

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Vorbereitung auf die Untersuchung

Ablauf der Untersuchung

Mögliche Risiken und Komplikationen

Weiteres Vorgehen

C-X-C motif Chemokin-Rezeptor 4- (CXCR4-) gerichtete PET/CT

Die Positronen-Emissions-Tomographie/Computertomographie (PET/CT) mit einem 68Gallium-markierten und CXCR4-gerichteten Spürstoff ist ein modernes, zielgerichtetes und sehr genaues Untersuchungsverfahren für viele verschiedene Erkrankungen, insbesondere aber Neoplasien des blutbildenden Systems wie die Lymphome oder das Multiple Myelom.

Die Untersuchung kann dabei helfen, abgesiedelte Krebszellen sichtbar zu machen, da diese auf ihrer Zelloberfläche ein bestimmtes Eiweiß, den sogenannten C-X-C motif Chemokin-Rezeptor 4 (CXCR4), tragen. Nach dem Schlüssel-Schloss-Prinzip bindet der PET-Spürstoff an die Zelle und kann so Tumorherde im gesamten Körper sichtbar machen.

Neben diesem sehr sensitiven Tumornachweis bzw. der Lokalisation von Metastasen/Absiedlungen kann im Rahmen eines sogenannten „theranostischen“ Konzeptes (Kombination von Diagnostik und Therapie zur Patienten-individuellen Behandlung) auch eine CXCR4-gerichtete Radioligandentherapie zur zielgerichteten Bestrahlung der Tumorzellen durchgeführt werden. Diese neuartige und innovative Therapie ist nur an wenigen Zentren weltweit etabliert.

Neben dem Einsatz bei onkologischen Fragestellungen kann die CXCR4-gerichtete PET/CT auch bei der Suche nach Entzündungsherden eingesetzt werden, da das Eiweiß auch auf der Oberfläche der Abwehrzellen des Körpers ausgebildet wird. 

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Vorbereitung auf die Untersuchung

Ablauf der Untersuchung

Mögliche Risiken und Komplikationen

Weiteres Vorgehen

18F-Cholin-PET/CT

Cholin ist ein Nahrungsbestandteil, der von den Körperzellen in ihre Zelloberfläche (die Zellmembran) eingebaut wird. Bei verschiedenen gutartigen und bösartigen Erkrankungen kommt es zu einem vermehrtem Wachstum und Stoffwechsel der Zellen, so dass mehr Cholin aufgenommen wird. Dieses Phänomen wird klinisch aktuell in der Diagnostik von bösartigen Lebertumoren und insbesondere von Nebenschilddrüsen-Adenomen (im Rahmen eines sogenannten primären Hyperparathyreoidismus) ausgenutzt, um die Erkrankungen sichtbar zu machen.

Durch den Einsatz der Positronen-Emissions-Tomographie/Computertomographie (PET/CT) mit geringen Mengen 18Fluorid-markierten Cholins können zum Beispiel in der  Abklärung einer Nebenschilddrüsenüberfunktion die ursächlichen Adenom auch in Fällen, in denen in der konventionellen Diagnostik inklusive der Nebenschilddrüsenszintigraphie kein Adenom gefunden werden konnte, detektiert werden. Durch eine genaue Lokalisation des Adenoms kann eine Operation besser geplant werden und das Ausmaß des Eingriffs ggf. verringert werden.

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Ablauf der Untersuchung

Mögliche Risiken und Komplikationen

Weiteres Vorgehen

18F-DOPA-PET/CT

L-DOPA ist eine Aminosäure, die als Vorläufer verschiedener biologisch relevanter Stoffe dient und somit für zahlreiche Stoffwechselvorgänge des Körpers eine wichtige Rolle spielt. Einige Tumorentitäten zeigen eine erhöhte Aktivität des Enzyms DOPA-Decarboxylase, welches die Umwandlung von L-DOPA zu Dopamin katalysiert. Die Positronen-Emissions-Tomographie/Computertomographie (PET/CT) mit dem Tracer 18F-DOPA (ein mit radioaktivem Fluor markiertes Analogon von L-DOPA) ermöglicht eine präzise Quantifizierung der Aktivität der DOPA-Decarboxylase. 18F-DOPA findet insbesondere in der Diagnostik von Serotonin-positiven neuroendokrinen Tumoren des gastroenteropankreatischen Systems (NET-GEP), Phäochromozytomen, Neuroblastomen und Paragangliomen Anwendung. Darüber hinaus konnte sich 18F-DOPA bei der Rezidivdiagnostik medullärer Schilddrüsenkarzinome und bei der Differenzierung zwischen einer fokalen und diffusen Form des kongenitalen Hyperinsulinismus bewähren.

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Untersuchungsvorbereitung

Untersuchungsablauf

Mögliche Risiken und Komplikationen

Weiteres Vorgehen

Amyloid-PET/CT

Mit der Amyloid-Positronen-Emissions-Tomographie/Computer-Tomographie (PET/CT) steht eine neue Untersuchung zur Darstellung von Amyloid-Ablagerungen im Gewebe in-vivo, d.h. im lebenden Menschen zur Verfügung. Diese Ablagerungen (auch: Plaques) entstehen durch Ansammlung von nicht löslichen Eiweißbestandteilen und sind mit einer Reihe verschiedener Erkrankungen, darunter auch der Demenz vom Alzheimer Typ, assoziiert.

Eine sorgfältige Anamneseerhebung, gezielte neuropsychologische Tests und klinisch-neurologische Untersuchungen stehen bei der Abklärung einer Demenz im Vordergrund. Insbesondere in frühen Stadien ist es häufig nicht einfach die verschiedenen Demenzformen, ihre Vorstufen sowie ganz natürliche Entwicklungen des Alterungsprozesses voneinander zu unterscheiden. Die Alzheimer-Krankheit ist in Deutschland die häufigste Ursache einer Demenz, es ist jedoch noch nicht abschließend geklärt, ob die Amyloid-Plaques die Erkrankung verursachen, diese intensivieren oder ob weitere, bislang nicht bekannte Mechanismen eine Rolle spielen. Per Definition sind Amyloid-Ablagerungen jedoch bei allen Alzheimer Erkrankten im Gehirn zu finden.

18F-Florbetaben ist ein radioaktiv markiertes Arzneimittel, welches an Amyloid-Strukturen binden und diese unter Einsatz der sichtbar machen kann. In Kombination mit der Computertomographie (CT) kann das PET-Signal exakt einer anatomischen Struktur (z.B. im Gehirn) zugeordnet werden.

Bestehen nach sorgfältiger fachneurologischer/fachpsychiatrischer Untersuchung Unklarheiten oder Zweifel an der Diagnose einer Alzheimer-Erkrankung, so kann die Amyloid-PET/CT helfen, die Differenzialdiagnose Alzheimer entweder auszuschließen (kein PET-Signal) oder den Verdacht zu bestärken (PET-positiv). Ein negatives Amyloid-PET kann eine Alzheimer-Erkrankung also mit sehr hoher Sicherheit ausschließen, ein positives Amyloid-PET kann jedoch eine Alzheimer Demenz nicht beweisen, da auch viele gesunde ältere Menschen Amyloid-Ablagerungen ohne jegliche klinische Relevanz haben. Die Bildgebung allein kann in keinem Fall die Diagnose einer Demenz stellen.

Neben der Alzheimer-Demenz sind noch weitere Erkrankungen mit Amyloidablagerungen assoziiert. Die Gruppe der Amyloidosen ist groß und beinhaltet Krankheitsbilder wie die kardiale Amyloidose, bei der sich Amyloid im Herzmuskel ablagert und so zu einer Herzschwäche führt. Die Amyloid-PET kann auch bei diesen Erkrankungen zur Darstellung der Amyloid-Plaques im Herzen und restlichen Körper angewandt werden.

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Kontakt

Sie haben Fragen zu diesem Bereich, die Sie gerne persönlich stellen möchten? Wir sind für Sie da:

Prof. Dr. med. Constantin Lapa

Direktor der Klinik für Nuklearmedizin

Telefon: 0821 400-2050

E-Mail: nuklearmedizin@uk-augsburg.de

Dr. med. Alexander Dierks

Oberarzt

Facharzt für Radiologie

Telefon: 0821 400-2067
Fax: 0821 400-3309
E-Mail: alexander.dierks@uk-augsburg.de

Anja Fernholz

Leitende MTA

Telefon: 0821 400-2067
Fax: 0821 400-3309
E-Mail: anja.fernholz@uk-augsburg.de