Die Untersuchung von menschlichen Biomaterialien und die Analyse der daraus gewonnenen oder zu gewinnenden Daten sind zu einem wichtigen Instrument medizinischer Forschung geworden. So wissen wir heute, dass zum Beispiel die Erbsubstanz (Gene) bei der Entstehung und Behandlung von Erkrankungen eine wichtige Rolle spielt. Deshalb fragen wir unsere Patienten, ob sie bereit sind, uns bestimmte Körpermaterialien und Daten für die Forschung zur Verfügung zu stellen. Die Körpermaterialien wie z.B. Blut, Gewebe oder Urin werden in einer sogenannten Biobank gesammelt und mit den dazugehörigen medizinischen Daten verknüpft. Diese Biobank "Augsburg Central BioBank" wird vom Universitätsklinikum Augsburg betrieben.
Am Universitätsklinikum Augsburg werden bei einem Einzugsgebiet von rund 2 Millionen Menschen jährlich circa 250.000 Patienten stationär und ambulant versorgt.
Mit Ernennung zum Universitätsklinikum am 01.01.2019 rückt Forschung und Lehre ins Zentrum des Klinikalltags. Für die Weiterentwicklung personalisierter Medizin ist die Forschung ein zentraler Bestandteil. Dabei wird eine bestimmte Krankheit bei jedem Patienten individuell betrachtet und so nach einer zielgerichteten Therapie gesucht.
Biobanken stellen Proben für die medizinische Forschung zur Verfügung, um Krankheiten besser zu verstehen und die Vorbeugung, Erkennung und Behandlung von Erkrankungen zu verbessern.
Die Augsburg Central BioBank am Universitätsklinikum Augsburg ist unterteilt in einen Bereich, der Gewebe asserviert und einen zweiten Bereich, der Flüssigproben wie z.B. Blut oder Urin sammelt.
Bei der Einrichtung einer Gewebebank wurde 2017 zunächst mit der Einholung eines Ethikvotums begonnen. Im Mai 2019 wurde dann nach Einführung des Datenbanksystems mit der standardisierten Sammlung von Gewebeproben begonnen. Das Sammelspektrum umfasst aktuell die aufgeführten Entitäten, wird jedoch in enger Zusammenarbeit mit den klinischen Kollegen stets erweitert.
Sammelspektrum der Tumorbiobank:
1. Metastasierung solider Tumore und Cancer of Unknown Primary (CUP)
» ca. 800-1200 Fälle/ Jahr
2. Tumore von Kindern und Jugendlichen
» ca. 50-70 Proben/ Jahr
3. Seltene Tumore
» ca. 100-200 Proben/ Jahr
4. Extra-Bereich
» ca. 150-250 Proben/ Jahr
Die Flüssigbiobank befindet sich derzeit noch im Aufbau. In 2020 wurde begonnen in Kooperation mit dem damaligen UNIKA-T, dem Universitäten Zentrum für Gesundheitswissenschaften am Klinikum Augsburg - in Transformation ( - das UNIKA-T wurde 2021 in die Medizinische Fakultät der Universität Augsburg integriert) ein COVID-19-Register aufzubauen, da Bioproben von an COVID-19 erkrankten Menschen (Serum, Plasma, Vollblut) von großem wissenschaftlichen Interesse für das bessere Verständnis der Erkrankung sind und eine Vielzahl von Untersuchungen ermöglichen. Die Verarbeitung der Proben zieht nun komplett zur Biobank des Universitätsklinikums, zudem wird das Spektrum der gesammelten Materialen deutlich erweitert und auf Sammlung von Flüssigproben von Tumorpatienten ausgeweitet.
An folgenden Studien nimmt die Augsburg Central BioBank teil:
EU-RHAB = European Rhabdoid Registry
ALPS = Augsburger Longitudinale Plasma Studie
NAPKON = Nationales Pandemie Kohorten Netz
Sie haben Fragen zur Augsburg Central BioBank? Dann schreiben Sie uns bitte eine E-Mail an folgende Adresse:
E-Mail: acbb@uk-augsburg.de
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