Stenosen

Engstellen (Stenosen) der hirnversorgenden Gefäße sind meist Folge einer Arteriosklerose. Sie können zu Schlaganfällen führen, wenn

  • sich an der Engstelle Gerinnsel bilden und dann losreißen (Embolie) oder
  • die Blutversorgung hinter der Engstelle nicht mehr ausreicht.

Solche Engstellen sind - wie die Arteriosklerose - sehr häufig und müssen nicht zu Beschwerden führen: sogenannte asymptomatische Stenosen. Mitunter werden sie bei Untersuchungen des Gehirns mit Kernspintomographie oder Ultraschall gefunden.

In unserer neurovaskulären Sprechstunde beraten wir PatientInnen mit Gefäßstenosen

  • zum Risiko für Schlaganfälle,
  • Möglichkeiten der Risikoreduktion und
  • auch zur Frage, ob und welche Behandlung der Stenose sinnvoll ist.

Zur Behandlung kommt je nach Lage der Engstelle und den übrigen Befunden eine Operation oder eine interventionelle Therapie in Betracht. Zur Abwägung der Therapieoptionen werden die PatientInnen in einem interdisziplinären Gefäßboard mit der Neurologie und Gefäßchirurgie gemeinsam diskutiert.

Die interventionelle Therapie von Stenosen erfolgt über einen Gefäßkatheter, der meist von der Leiste oder vom Arm bis in den Halsbereich vorgeschoben wird. Dort kann mit Hilfe eines Ballons die Engstelle zunächst aufgedehnt und dann mit einer Gefäßstütze (Stent) stabilisiert werden.

Solche Eingriffe sind - ebenso wie die Operation - nicht risikofrei. Umso wichtiger ist uns, dass wir die PatientInnen sorgfältig, besonnen und mit viel Zeit beraten. Wir nutzen dabei die Informationen von PatientInnen und ihrer Vorgeschichte, die körperliche Untersuchung, Ultraschall, CT und MRT gleichermaßen, um die Risikoabwägung zu treffen.

Interventionelle Behandlung von Gefäßstenosen

Carotisstenose

Die häufigste Engstelle der hirnversorgenden Gefäße liegt an der inneren Halsschlagader (Arteria carotis interna). Sie kann zu Sehstörungen und Schlaganfällen führen.

Bei asymptomatischen Stenosen ist eine Behandlung oft gar nicht notwendig - hierzu beraten wir in der neurovaskulären Sprechstunde.

Das interdisziplinäre Gefäßboard hilft bei der Entscheidung, ob eine interventionelle oder operative Therapie sinnvoller ist.

Stentbehandlung

Über einen Mikrodraht wird ein Stent in die Engstelle eingebracht.

Ballonangioplastie

Der Stent wird mit einem Ballon auf die richtige Größe aufgedehnt.

Ergebnis

Nach dem Eingriff ist der Blutfluss wieder unbeeinträchtigt.

Vertebralisstenose

Engstellen an der Wirbelsäulenschlagader können am Abgang aus der Hauptschlagader (Aorta) oder im Verlauf auftreten. Zur Frage, ob und wie eine interventionelle Behandlung erforderlich ist, beraten wir Sie in der neurovaskulären Sprechstunde.

Im Bild sieht man eine hochgradige Abgangsstenose der linken Wirbelsäulenarterie.

Intrakranielle Stenosen

Engstellen an Gefäßen im Gehirn treten häufig in den letzten Zentimetern der inneren Halsschlagader, der mittleren Hirnschlagader oder der im Hirn gelegenen Anteile der Wirbelsäulenschlagader auf.

Im Vordergrund der Behandlung steht meist die medikamentöse Therapie. In selteneren Fällen kann aber auch eine interventionelle Behandlung notwendig werden. Hierzu beraten wir in unserer neurovaskulären Sprechstunde.

Im Bild ist links eine hochgradige Engstelle der mittleren Hirnschlagader dargestellt, nach Intervention nur noch leichte Taillierung des Gefäßes.

Subclaviastenose

Engstellen der zum Arm führenden Schlüsselbeinschlagader können zu Schlaganfällen führen, weil sie die Wirbelsäulenschlagader versorgt. Nicht selten kommt es zum Steal-Effekt, bei dem der Arm sich das Blut über die Wirbelsäulenschlagader holt, so dass Beschwerden bei manueller Tätigkeit auftreten. Zur Frage, ob und wie eine solche Engstelle behandelt werden kann, beraten wir in der neurovaskulären Sprechstunde.

Kontakt

Wenn Sie Fragen zu einer Stenose haben oder einen Termin in der neurovaskulären Ambulanz ausmachen wollen, nehmen Sie jederzeit Kontakt mit uns auf!

Sprechstunden, Ambulanzen und Kontakt

Prof. Dr. med. Ansgar Berlis

Chefarzt der Diagnostischen und Interventionellen Neuroradiologie

Dr. med. Christoph Maurer

Facharzt für Diagnostische Radiologie
Schwerpunktbezeichnung Neuroradiologie

E-Mail: christoph.maurer@uk-augsburg.de