Schwerpunkt der Klinik
Speicheldrüsenzentrum

Aufgrund der speziellen und überregional bekannten Expertise von Prof. J. Zenk auf diesem Gebiet, wurden uns vom Land Bayern die finanziellen Mittel für dieses Zentrum zur Verfügung gestellt. In unserem neu eingerichteten Speicheldrüsenzentrum stehen uns modernste Diagnostik- und Therapieoptionen sämtlicher Erkrankungen der Speicheldrüsen zur Verfügung.

Zu den sogenannten Kopfspeicheldrüsen zählen Ohrspeicheldrüse, Unterkieferspeicheldrüse und Unterzungenspeicheldrüse, die jeweils paarig angelegt sind. Gut- und bösartige Tumoren können in allen Speicheldrüsen vorkommen und müssen in der Regel operativ in Vollnarkose entfernt werden. In der Ohrspeicheldrüse handelt es sich meist um gutartige Tumore, die unter Überwachung und Schonung des Gesichtsnervs in mikrochirurgischer Technik entfernt werden. In seltenen Fällen, z.B. wenn ein bösartiger Tumor bereits in den Gesichtsnerven eingewachsen ist, muss dieser mit entfernt werden. Die hierdurch entstehende Lähmung der Gesichtsmuskulatur kann durch eine Rekonstruktion des Nerven bzw. eine plastische Operation von Augenlid und Mundwinkel korrigiert werden.

Weitere Erkrankungen der Speicheldrüsen sind das Steinleiden sowie chronische Speicheldrüsenentzündungen und Verengungen (Stenosen) der Speichelausführungsgänge. Solche Erkrankungen können mithilfe modernster Technik ausgezeichnet erkannt und behandelt werden. Nur noch selten ist eine vollständige Entfernung der Speicheldrüsen erforderlich. Durch die hochauflösende Ultraschalluntersuchung in Kombination mit der klinischen Untersuchung kann eine Diagnose gestellt und dem Patienten ein individuelles Behandlungskonzept angeboten werden. Besteht der Verdacht auf eine Immunerkrankung mit Beteiligung der Speicheldrüsen, werden weitere Blutuntersuchungen angeschlossen und ggf. auch eine Gewebeprobe aus einer Speicheldrüse entnommen.

Eine sogenannte Sialendoskopie (Spiegelung der Speichelgänge mit speziellen Endoskopen von wenigen Millimetern Durchmesser in örtlicher Betäubung) ist gleichzeitig Untersuchungs- und Behandlungsmethode. Werden hierbei Engstellen im Gangsystem festgestellt, können diese im gleichen Eingriff behandelt werden. Auch Speichelsteine können direkt mit dem Endoskop oder nach Gangschlitzung entfernt werden. So kann die häufigste Ursache von wiederkehrenden Schwellungen der Speicheldrüsen behoben werden.