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Kooperation zwischen Universitätsklinikum Augsburg und den Wertachkliniken – Wohnortnahe Versorgung auf universitärem Spitzenniveau

Zu den größten Herausforderungen im Gesundheitswesen gehört die Sicherstellung einer wohnortnahen Versorgung auf höchstem Qualitätsniveau entsprechend der universitären Spitzenmedizin. Diesen Schritt gehen das Universitätsklinikum Augsburg und die Wertachkliniken mit ihrer Kooperation auf dem Gebiet der Gefäßchirurgie.

Hinweis:

Dies ist eine Pressemitteilung des Universitätsklinikums Augsburg.
Den Kontakt zur Pressestelle finden Sie hier: Presse.

Von Ines Lehmann | Ein Kooperationsvertrag soll die Gefäßmedizin in der Region stärken und universitäre Medizin auf höchstem Niveau auch in Schwabmünchen ermöglichen. Das Konzept bildet Inhalte aus dem aktuellen Reformvorschlag von Bundesgesundheitsminister Lauterbach bereits ab. „Dies ist nicht die erste Kooperation des Universitätsklinikums mit anderen Kliniken im Umland, wir arbeiten seit Jahren kontinuierlich an dieser Vernetzung“, sagt Prof. Dr. Alexander Hyhlik-Dürr, Direktor der Klinik für Gefäßchirurgie und endovaskuläre Chirurgie am UKA.

Martin Gösele, Vorstand der Wertachkliniken, sieht ebenfalls die Notwendigkeit der Vernetzung bei den Versorgungsstrukturen und freut sich über die jüngste Zusammenarbeit: „Wir kooperieren bereits jetzt in vielen Bereichen mit dem UKA. So zum Beispiel in der Tele-Radiologie, dem Tumorboard, der Kardiologie bei Herzkatheter-Untersuchungen, dem Thesaurus-Projekt für die Neurologie bei der Schlaganfallbehandlung oder dem Traumanetzwerk der Unfall-Chirurgie bei der Behandlung von Schwerstverletzten. Mit diesem Schulterschluss gehen wir einen wichtigen Schritt Richtung Gesundheitsversorgung der Zukunft und können parallel zu unserem eigenen Strategieprozess einen weiteren Mehrwert für Patientinnen und Patienten schaffen.“

Dies ist auch Landrat Martin Sailer ein wichtiges Anliegen: „Mit den Kliniken in unserer Region haben wir eine ausgesprochen gute und sehr wichtige Versorgungsstruktur für die Menschen, die hier leben. Um diese auch angesichts des Fachkräftemangels langfristig zu erhalten, müssen wir gemeinsame Wege gehen – dass dies möglich ist, beweisen erfolgreiche Kooperationen wie diese.“Der Vorteil hier: Die gefäßchirurgische Kooperation zwischen beiden Kliniken geht soweit, dass ein UKA-Chefarzt regelmäßig direkt beim Kooperationspartner Eingriffe durchführt.
Ziel ist es, knappe personelle und strukturelle Ressourcen besser zu nutzen sowie universitäre Expertise auch an einer Klinik der Grund- und Regelversorgung anbieten zu können. „Hier haben wir klar den Auftrag des Ministeriums für Wissenschaft und Kunst, die umliegenden Häuser mit einzubeziehen“, erklärt Hyhlik-Dürr. Das habe in der Zusammenarbeit gegen Corona auch schon super funktioniert.
Schwere und komplexe gefäßchirurgische Eingriffe werden weiterhin ausschließlich am UKA durchgeführt. Dies folge dem Reformentwurf von Bundesgesundheitsminister Lauterbach, der die Konzentration von Spezialeingriffen auf besonders gut ausgestattete Kliniken fordert. „Viele andere Eingriffe wollen wir zukünftig jedoch auch für die Region um Schwabmünchen auf universitärem Niveau anbieten. Für die Patienten soll so eine wohnortnahe, individuelle Behandlung mit verbindlicher Terminplanung ermöglicht werden.“

Mittelfristig soll gefäßchirurgische Abteilung aufgebaut werden

Aktuell führt Hyhlik-Dürr bereits erste Eingriffe in Schwabmünchen durch. Mittel- und langfristig soll eine gefäßchirurgische Abteilung unter seiner Leitung aufgebaut werden. Daran arbeitet er derzeit mit dem Chefarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie, Dr. Claus Schöler, mit dem er im Kollegialsystem die Abteilung Chirurgie an der Wertachklinik Schwabmünchen leitet. Gemeinsam werden Strukturen analysiert und Möglichkeiten ausgelotet, um die zukünftige Patientenversorgung auf höchstem Niveau zu ermöglichen. Die telemedizinische Zusammenarbeit wird intensiviert, Assistenzärzte sollen zukünftig in einem Rotationssystem zwischen beiden Häusern wechseln. „Unser Ziel ist es, dass an beiden Kliniken nach den gleichen Standards diagnostiziert und therapiert wird“, erklärt Hyhlik-Dürr. „Das mag angesichts knapper Ressourcen erst einmal widersprüchlich klingen, da es so aussieht, als würden wir Strukturen doppelt vorhalten. Aber wenn wir die Hochleistungsmedizin einer Uniklinik auch an einem Haus der Grund- und Regelversorgung anbieten wollen, ist Standardisierung der erste Schritt“, so Hyhlik-Dürr. Seine ersten Erfahrungen in Schwabmünchen sind durchweg positiv: “Mein erster Eindruck ist ein sehr guter. Ich wurde sehr nett aufgenommen und erlebe ein an konstruktiven Lösungen interessiertes und hoch motiviertes Team.“ Nun gilt es, in vielen Gesprächen Kollegen in beiden Kliniken vom Konzept zu überzeugen.

Spätestens im Frühjahr sollen bei einer Infoveranstaltung auch Bürger, niedergelassene Ärzte und die Politik noch genauer über die Form der Zusammenarbeit beider Häuser informiert werden.

BU: Die Kooperation zwischen Uniklinik und Wertachkliniken bringt universitäre Gefäßmedizin nach Schwabmünchen. Darüber freuen sich (von links) Martin Gösele, Vorstand Wertachkliniken, Landrat Martin Sailer, Prof. Dr. Alexander Hyhlik-Dürr, Direktor der Klinik für Gefäßchirurgie und endovaskuläre Chirurgie am Universitätsklinikum Augsburg (UKA), Michael Bungarten, Kaufmännischer Direktor am UKA, und PD Dr. Markus Wehler, Vorstandsvorsitzender und Ärztlicher Direktor am UKA.