Klettern mit Krebs

Sporttherapeutin Christina Schuster nimmt junge Krebspatienten der Universitätskinderklinik mit zum Klettern. Es geht um Kraft und Lebensfreude. Das Netzwerk Active Onco Kids macht dies möglich.

Bildunterschrift | Die Direktoren der Radiologischen Universitätskliniken bilden die Lenkungsgruppe des Projektes BORN im BZKF - von link nach rechts: Prof. med. Dr. Michael Uder, Prof. Dr. med. Marcus Makowski, Prof. Dr. med. Thorsten Bley, Prof. Dr. med. Thomas Kröncke, Prof. Dr. med. Christian Stroszczynski; nicht im Bild - Prof. Dr. med. Jens Ricke | Foto: Klinikum rechts der Isar in München - Czoppelt.

Wenn Sporttherapeutin Christina Schuster am Samstag mit „ihren“ Kindern in die Kletterhalle geht, ist das zunächst nichts Besonderes. Wenn man aber genauer hinschaut, dann vielleicht doch. Denn die Kinder sind Patienten und Patientinnen der Onkologie der Kinderklinik Augsburg | Mutter-Kind-Zentrum Schwaben am UKA und haben teilweise schwere Wochen und Monate hinter sich. So verschieden und individuell die Geschichten sind, eines eint die jungen Patienten: Durch die Chemotherapien, teilweise in Hochdosis verabreicht, fehlt ihnen häufig die Kraft in ihren kleinen Körpern.

 

„Es gibt Studien, die die positive Wirkung von Sport beim Kampf gegen Brust-, Darm- und Prostatakrebs bei Erwachsenen belegt“, erklärt Schuster, die seit dreieinhalb Jahren als Sporttherapeutin in der Unikinderklinik arbeitet. „Für Kinder wurde das durch Studien so noch nicht nachgewiesen“, erklärt die 39-Jährige. Deshalb übernähmen deutsche Krankenkassen auch nicht die Kosten für eine Sporttherapie oder nur in absoluten Ausnahmefällen. „Aber wir beobachten, dass auch bei Kindern der Sport während der Therapie unterstützen und stärken kann“, so Schuster weiter. Der Verein Glühwürmchen e.V. finanziert die Sporttherapie im Schwäbischen Kinderkrebszentrum, die den Kindern wieder mehr Kraft und Lebensfreude bringen soll.

 

Zudem haben sich die Sporttherapeuten der Kliniken und Krankenhäuser im Netzwerk Active Onco Kids zusammengefunden, um Familien zu beraten und zu unterstützen, deren krebskranke Kinder durch die Erkrankung häufig körperlich eingeschränkt sind. Am Samstag, 23. Juli, wird zwischen 10 und 15 Uhr das erste Mal in der Kletterhalle des DAV an der Sportanlage Süd geklettert. „Ich hoffe vor allem, dass die Kids Spaß dabei haben und wir das Projekt fortsetzen können“, sagt Sporttherapeutin Schuster.