Mein Kind hat Bauchweh

Bauchweh und Bauchschmerzen gehören mit zu den häufigsten Beschwerden im Kindesalter. Die Ursache für das plötzliche Auftreten von Bauchschmerzen reicht von harmlosen Erkrankungen wie Blähungen, Verstopfung, über Magen-Darm-Infektionen bis hin zu ernsthaften Erkrankungen wie z.B. einer Blinddarmentzündung oder einem Darmverschluss. Auch Erkrankungen anderer Organe können Bauchschmerzen verursachen, z.B. eine Lungenentzündung.

Was kann ich tun?

Bei Bauchweh braucht Ihr Kind besonders viel Liebe und Zuwendung. Geschichten vorlesen, gemeinsam Musik hören oder schmusen – was Ihrem Kind guttut, hilft auch bei Problemen mit dem Bauch.

Mein Kind hat Blähungen oder eine Verstopfung?

  • BEWEGUNG - Ihr Kind sollte sich viel bewegen - körperliche Aktivität wie zum Beispiel ein kleiner Spaziergang an der frischen Luft kann Beschwerden lindern und vorbeugen.
  • ENTSPANNUNG - Bäder und Bauchmassagen können bei Blähungen und Verstopfung helfen.
  • ESSEN - Kinder, die bereits selbständig essen, sollten möglichst mit ausreichend Ruhe und Zeit ihr Essen zu sich nehmen und gut durchkauen. Regelmäßige Mahlzeiten und eine ausgewogene Ernährung sind wichtig. Der Verzehr stark blähender Nahrungsmittel sollte eingeschränkt werden.
  • TRINKEN - Ihr Kind sollte ausreichend trinken - die Getränke sollen wenig Kohlensäure enthalten. Am besten sind Wasser, Tee oder Saftschorlen. Kräutertees wie z.B. Anis-, Fenchel- oder Kümmeltee können Beschwerden lindern und die Verdauung regulieren.

Wann muss ich mit meinem Kind zum Arzt?

Zeigt Ihr Kind eines oder mehrere der folgenden Symptome, sollten Sie einen Kinderarzt aufsuchen:

  • Beschwerden rechtsseitig im oberen oder unterem Bauch, stark angespannte Bauchdecke
  • Schluckstörung, Sodbrennen, anhaltendes oder galliges Erbrechen, Erbrechen von Blut
  • Nächtliches Aufwachen wegen Bauchschmerzen
  • Starker Durchfall, Blut im Stuhl
  • Zunehmend schlechter Allgemeinzustand, Gewichtsverlust
  • Länger bestehende Bauchschmerzen ohne eine erkennbare Ursache
  • weitere auffällige körperliche Untersuchungsbefunde (Ausschlag, unklares Fieber, Gelenkschmerzen, etc.)

Beschreiben Sie die Art des Schmerzes, die Dauer und den Zeitpunkt wann der Schmerz aufgetreten ist, ganz genau. Mit diesen Informationen helfen Sie dem Arzt Ihr Kind bestmöglich zu untersuchen und zu behandeln.

Behandeln Sie Ihr Kind aber nicht einfach selbst! Geben Sie bei anhaltenden Beschwerden nicht einfach schmerzstillenden Tabletten
oder Zäpfchen ohne eine weitere Abklärung oder klare Diagnose Ihres Kinderarztes.

 

Autor | Quelle: Dieser Text ist Teil einer Gesundheitskolumne, die in dem Familienmagazin LiesLotte in der April-Ausgabe 2020 erschien. Hier können Sie die Gesundheitskolumne im Original nachlesen: Mein Kind hat Bauchweh (PDF).