Dr. med. Jacqueline Sagasser ist Busenfreundin 2018

In einer lieb gewordenen Tradition wählen die Mitglieder von mamazone — Frauen und Forschung gegen Brustkrebs e.V. seit dem Jahr 2001 jährlich eine „Busenfreundin“ oder einen „Busenfreund“, die ihre Anliegen auf hervorragende Art und Weise vertreten. Am Kongress Diplompatientin wird dieser erste Deutsche Patientinnenpreis, der „Busenfreund-Award“, in einer Feierstunde überreicht. Von der Vereinsgründerin und Schöpferin Ursula Goldmann-Posch ursprünglich als Wissenschaftspreis von Patientinnen an die Brustkrebsforschung gedacht, sind wir inzwischen über 15 Jahre später beim Thema Versorgungsforschung angekommen. So wissen wir längst: Zu Gute kommt uns nicht allein die kreative und zukunftsweisende Forschung in den Elfenbeintürmen der Wissenschaft, sondern der Wissenstransfer, vielmehr die tatsächliche Anwendung neuer Erkenntnisse im medizinischen Alltag bestimmt in erster Linie unseren Genesungsverlauf mit. Unerlässlich für die Schaffung eines heilungsfördernden Klimas ist überdies ein gutes Arzt-Patient-Verhältnis, ein weiterer bestimmender Faktor für die Qualität von Heilungsprozessen. Der Busenfreund-Award richtet sich deshalb zukünftig nicht mehr ausschließlich an forschende, sondern auch an praktizierende Brustkrebsspezialisten, um beiden Tätigkeitsfeldern die ihnen zukommende Bedeutung für den Krankheitsverlauf gebührend zum Ausdruck zu bringen.

In diesem Jahr wählten die Mamazonen die Fachärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, sowie Funktionsoberärztin im Bereich Gynäkologische Onkologie, Dr. med. Jacqueline Sagasser zur Busenfreundin 2018. Als Oberärztin an der Frauenklinik des Klinikums Augsburg koordiniert sie das Brustzentrum, die gynäkologische Tumortherapie und Studien.

Bereits vor 20 Jahren befasste sich Dr. Sagasser in ihrer Dissertation mit einem wunden Punkt in der Brustkrebstherapie, der Bedeutung im Knochenmark abgesiedelter Tumorzellen für den weiteren Krankheitsverlauf und die Überlebenszeit. Bis heute ist nicht geklärt, wodurch diese Absiedelungen zustande kommen, warum die abgesiedelten Krebszellen sich lange unauffällig verhalten können und unter welchen Einflüssen sie wieder aktiv werden. Solche wunden Punkte verunsichern Patientinnen, und zur Aufrechterhaltung von Zuversicht und innerer Stabilität ist eine verlässliche menschliche Zuwendung die beste Voraussetzung. „Hilfe und Beistand in unsicheren Zeiten leisten“, eine Kernkompetenz guter Ärztinnen und Ärzte! Ganz besonders Dr. Sagasser eilt hier ein exzellenter Ruf voraus. Aktuellstes Fachwissen wird den Betroffenen mit großer Geduld erläutert und bildet die Basis für eine gemeinsame therapeutische Entscheidungsfindung in gegenseitigem Einvernehmen. Die Einsicht und das Verständnis von Brustkrebspatientinnen dafür, was in der jeweiligen Situation sinnvollerweise zu tun oder besser zu unterlassen wäre, hat für Jacqueline Sagasser oberste Priorität. Und wie sagte ihre Laudatorin Brigitte Welter: „Sie hören Ihren Patientinnen zu, nehmen sich Zeit, nehmen ihre Sorgen und Ängste nicht nur wahr, sondern auch ernst. Man fühlt sich bei Ihnen geborgen.“ Wir freuen uns über die Wahl einer Wohltäterin im kräftezehrenden Klinikalltag zur Busenfreundin 2018 und gratulieren Ihnen herzlich, liebe Frau Dr. Sagasser.

QUELLE ► Dieser Beitrag erschien zuerst in der Dezember-Ausgabe 2018 dem Magazin der mamazonen und kann hier nachgelesen werden: Dezember-Ausgabe 2018 (PDF, externer Link). Autorin ist Gertrud Rust.