Gesund und munter durch den Herbst

Um dem saisonalen Stimmungstief entgegenzuwirken finden Sie nachfolgend einige Tipps gegen den Novemberblues.

Sommer, Sonne, lange helle Tage, laue Abende im Freien! Längst vorbei. Denn schon ab der Sommersonnenwende am 21. Juni wurden die Nächte wieder länger, und einige denken dann schon mit etwas Wehmut an die Zeit, wenn es bereits am Spätnachmittag zu dämmern beginnt. Die Blätter fallen, graues kühles Nieselwetter: Das verdirbt so manchem die gute Laune. Die dunkle Jahreszeit schlägt aufs Gemüt, der Novemberblues oder auch Winterblues drückt massiv auf die Stimmung. Man fühlt sich traurig, antriebslos, freudlos, bedrückt, erschöpft und müde – und findet sich damit in bester Gesellschaft.

Denn Experten zufolge erlebt jeder dritte bis vierte Deutsche in der dunklen Jahreszeit ein solches Stimmungstief, ja, manchmal eine depressive Verstimmung. Tritt dieses Stimmungstief mehrere Jahre saisonal regelmäßig auf, spricht man von »Seasonal Affective Disorder« (sad), einer jahreszeitlichen Störung der Stimmungslage oder auch Winterdepression. Diese sollte je nach Dauer und Ausprägung der Symptome ärztlich behandelt werden. Ängstlichkeit, Heißhunger auf Süßes, erhöhtes Schlafbedürfnis können ein Zeichen dafür sein, dass sich der Novemberblues zu einer Krankheit entwickelt.

Dass uns die kurzen Tage seelisch zu schaffen machen, liegt am Mangel an Licht. In den hellen Stunden bildet unser Körper nämlich das munter machende »Glückshormon« Serotonin, bei mangelndem Tageslicht produziert das Gehirn das müde machende Melatonin.

Deshalb ist es gerade in der dunklen Jahreszeit besonders wichtig, die hellen Tagesstunden zu nutzen. Also: Auch wenn es draußen noch so trüb ist und die Sonne nicht scheint, täglich mindestens eine halbe Stunde rausgehen an die frische Luft, um Licht zu »tanken« und den Kreislauf in Schwung zu halten. Noch dazu lösen Bewegung, ein flotter Spaziergang durch den Park, den herbstlichen oder winterlichen Wald, die schlechte Stimmung buchstäblich auf. Man läuft sich frei, kann tief ein- und ausatmen. Wem das Tageslicht allein nicht ausreicht, kann sich über den Einsatz einer speziellen Tageslichtlampe für eine Lichttherapie
beraten lassen.

Sport, ob allein oder in der Gruppe, macht Spaß und hält Körper und Geist fit – auch in den lichtarmen Monaten. Hilfreich für all diejenigen, die der Novemberblues plagt, kann es sein, beim Sport den Druck herauszunehmen, sich nicht von zu viel Ehrgeiz quälen zu lassen.

TÄGLICH MINDESTENS EINE HALBE STUNDE RAUSGEHEN AN DIE FRISCHE LUFT, UM LICHT ZU ›TANKEN‹ UND DEN KREISLAUF IN SCHWUNG ZU HALTEN.

Freunde treffen, gemeinsame Erlebnisse genießen, ein gutes Essen, schöne Stunden bei einem Konzert oder im Kino verschaffen Freude und stärken die emotionale Stabilität. Wie wäre es mit einem gemütlichen Abend zuhause bei Kerzenschein, einer Lesestunde, warm eingewickelt auf der Couch? Oder einem Spieleabend mit Freunden oder Familie? Nicht zuletzt: Gönnen Sie sich ab und zu ein Stück Schokolade: Denn bestimmte Inhaltsstoffe dieser Süßigkeit unterstützen die Serotonin-Produktion.

Hinweis

Dieser Artikel erschien zu erst in der Ausgabe 3/2020 des Gesundheitsmagazins "GESUNDHEIT ganz groß". Die gesamte Ausgabe finden Sie als PDF-Datei zum nachlesen hier: Ausgabe 3/2020.