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Zum Tag der Pflege stellen Mitarbeitende der Pflege sich und ihr Arbeitsumfeld vor

Es bedeutet Arbeit, Aufwand, Einsatz, aber wenn es um ihre Uniklinik geht, kennen die Mitarbeitenden der Pflege kein Zuviel. Deutlich zu spüren war dies wieder am Freitag, dem 12. Mai und Tag der Pflege, anlässlich dessen ein großer interaktiver Messestand mitten in der City-Galerie aufgebaut war. Bereits am Vormittag kamen viele Besucher, um mit den Mitarbeitenden bis hin zur Pflegedirektorin zu sprechen, sich das aufgebaute Intensivsetting erklären und eine professionelle Herz-Druck-Massage zeigen zu lassen. Einige Stationen haben wir besucht:

Funda Zeynep Ayata

„Ich liebe Menschen“

Funda Zeynep Ayata, 26, war zwei Jahre in der Unfallchirurgie beschäftigt und wechselt bald als Stationsleitung in die IV. Medizinische Klinik, die Geriatrie, in der vor allem ältere Patientinnen und Patienten behandelt werden. „Meinen Job empfinde ich als coole Herausforderung. Ich liebe es, Menschen zu helfen, es ist ein Geben und Nehmen. Wenn man Liebe gibt, bekommt man Liebe zurück, das spürt man nirgendwo sonst so direkt wie im Pflegeberuf. Es ist schön, wenn Angehörige zu einem kommen, oft mit Tränen in den Augen, und sich bedanken, da geht einem das Herz auf. Die Mitarbeitenden, Auszubildenden, Anerkennungspraktikanten, wenn die sich wohl fühlen und sagen, das ist hier wie eine Familie, wie mein zweites Zuhause, das ist einfach schön.“

Christine Merklinger

„Wunden sind unheimlich dankbar“

Christine Merklinger ist 38 und seit 2005 an der Uniklinik in der Unfallchirurgie. Nach der Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin hat sie eine Weiterbildung zur Wundexpertin absolviert. „Ich mag den Umgang mit Menschen. Natürlich ist es nicht immer einfach, aber wenn man den Leuten entsprechend entgegenkommt, bekommt man auch wirklich viel zurück. Ich bin spezialisiert auf die Behandlung unter anderem von chronischen Wunden wie Druckwunden oder Wundinfekten. Ich kenne keine Berührungsängste. Wunden sind unheimlich dankbar. Wenn man sie richtig behandelt, sieht man sofort eine Besserung. Ich liebe Wunden, aber noch mehr deren Heilung.“

Antje Reußner

„Mein Herz ist in der Onkologie verankert“

Antje Reußner ist Ambulanzleiterin der II. und III. Medizinischen Klinik, also Hämatologie, Onkologie, Stammzellentransplantation. „Wir sehen Menschen von der Erstdiagnose einer Tumorerkrankung bis zur Heilung, und das ist das Schöne an dem Beruf. Mein Herz ist in der Onkologie verankert. Natürlich gibt es nicht immer eine Heilung, wir begleiten Menschen über einen langen Therapieweg und manchmal auch bis zu ihrem Lebensende. Wir präsentieren hier die Möglichkeiten, die onkologische Pflege bietet von der Basispflege am Krankenbett bis hin zur Stammzelltransplantation, was schon in Richtung Intensivmedizin geht. Es gibt aber eine Basis, die uns verbindet, und das ist die Nähe zum Patienten. Die Onkologie ist ein sehr innovatives Fach. Durch Forschung und Weiterentwicklung stehen immer neue Arzneimittel und Immuntherapeutika zur Verfügung, so dass es manchmal gelingt, eine onkologische in eine chronische Erkrankung umzuwandeln, die dadurch gut therapierbar ist.“

Jan Teichert

„Unsere Auszubildenden haben schon in der Grundausbildung ein breites Spektrum an Einsatzmöglichkeiten“

Jan Teichert ist Berufsschullehrer an der Akademie für Gesundheitsberufe. In der City-Galerie erklärt er das aufgebaute Intensivsetting: „Die intensivmedizinische Pflege ist sehr HighTech-lastig. Während der Grundausbildung durchlaufen unsere Auszubildenden ein breites Spektrum an Einsatzmöglichkeiten wie dem Einsatz am UKA, an der Kinderklinik Augsburg | Mutter-Kind-Zentrum Schwaben, am BKH oder bei zahlreichen Kooperationspartnern in der Langzeitpflege und im ambulanten Außendienst. Nach der Fachweiterbildung in der Intensivpflege könnte man in einem Setting wie dem hier arbeiten. Die Simulationspuppe ist sehr realitätsgetreu nachgebildet, selbst die „Haut“ fühlt sich wie echte Haut an. Hier ist ein Zentraler Venen-Katheter-Zugang (ZVK), eine Thoraxdrainage. Über den ZVK werden Flüssigkeiten wie Sedierungsmedikamente und Antibiosen verabreicht. Der Simulator ist intubiert beatmet, bekommt also Sauerstoff. Um das Setting herum stehen verschiedene Überwachungsmonitore, um die Vitalparameter des Patienten zu überwachen.

Andreas Wörner

„Wenn man die Qualifikation hat, darf man als Pflegekraft auch eine nasengastronale Sonde legen“

Andreas Wörner arbeitet in der Neurologie als Gesundheits- und Krankenpfleger mit zusätzlicher Qualifikation als Praxisanleiter. Eingesetzt ist er auf der Stroke Unit, also der Schlaganfallstation. Er bedient eine Simulationspuppe, an der Maßnahmen geübt werden können, die auch gefährlich sein können wie das Legen einer nasengastronalen Sonde. „Ja, das darf eine Pflegekraft machen. Es handelt sich dabei um eine delegierbare Aufgabe eines Mediziners, und wenn die Qualifikation stimmt, werden nasengastronale Sonden von einer Pflegekraft gelegt. Das ist schon eine sehr spezielle Arbeit, deswegen üben wir das an einer Simulationspuppe. Diese kann blinzeln, Ja und Nein sagen und bestimmte Atemwegserkrankungen simulieren wie Kurzatmigkeit, Pneumonien, Asthma. Die Puppe hat einen eigenen Herz-Kreislauf, so dass man Puls und Blutdruck messen an ihr üben kann. Die Puppe ist mit einem Monitoring verbunden, so dass man Herz-Rhythmus-Störungen erkennen bzw. das üben kann.“

Susanne Arnold

„Mein Herz schlägt nach wie vor für die Pflege in der Versorgung“

Susanne Arnold ist Pflegedirektorin an der Uniklinik und betont den niedrigschwelligen Einstieg in die Pflege. „Die Pflege bietet ein sehr breites Spektrum an Einsatz- und Ausbildungsmöglichkeiten bis hin zum Studium. Es ist ein äußerst sinnstiftender Beruf, in dem man Menschen vom Lebensanfang bis zum Lebensende begleiten kann. Ich glaube, auch die Öffentlichkeit erkennt die Bedeutung dieses Berufes, den wir alle, die Gesellschaft, dringend brauchen.“ Arnold selbst ist das beste Beispiel dafür, dass man, sorry frau, in der Pflege Karriere machen kann. Sie absolvierte eine dreijährige Krankenschwesterausbildung in Memmingen, machte dann die Fachweiterbildung in der Intensivpflege in Augsburg und wechselte dann nach Würzburg, um dort Pflegemanagement zu studieren und den Master of Business Administration zu erlangen. Seit vielen Jahren ist sie Pflegedirektorin an der Uniklinik, „aber mein Herz schlägt nach wie vor für die Pflege in der Versorgung“.

Christoph Ernd

„Rippen können brechen, Hauptsache, der Patient überlebt“

Christoph Ernd ist stellvertretender Bereichsleiter auf der operativen Intensivstation der Uniklinik. Er erläutert eine Simulationspuppe, die durch eine Feder im Inneren den Brustkorb eines erwachsenen Menschen simuliert. Daneben führt er „ein Gerät zur Herzdruckmassage vor, das zu Demonstrationszwecken übernimmt, was im Notfall jeder Mensch machen sollte. Die Frequenz bei der Herz-Druck-Massage sollte 100 bis 120 Mal in der Minute und fünf bis sechs Zentimeter tief, also Tennisballgroß, in der Mitte bis zum unteren Drittel der Brust erfolgen. Wichtig ist, dass man die Brust dann auch wieder komplett entlastet, sodass sich das Herz auch wieder füllen kann. Im Fernsehen sieht man das manchmal, das der Notfallsanitäter mit beiden Händen übereinandergelegt tief auf den Brustkorb des Patienten drückt. Man darf keine Angst davor haben, dass dabei auch eine Rippe zu Bruch gehen kann. Rippen können brechen, Hauptsache, der Patient überlebt. Wichtiger, überlebenswichtig in dem Fall ist, dass das Herz des Patienten wieder zu schlagen beginnt.“

Hinweis:

Dies ist eine Pressemitteilung des Universitätsklinikums Augsburg.
Den Kontakt zur Pressestelle finden Sie hier: Presse.