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Immun gegen Burnout - Vier Pfeiler für ein gesundes Leben

Dr. Peter Konopka war bis 2003 internistischer Oberarzt am Universitätsklinikum Augsburg. Sportlich immer aktiv, eröffnete er 1991 seine eigene Yoga-Schule in Augsburg. Die seit 5 000 Jahren bewährten fernöstlichen Übungen setzte Konopka bereits 1972 ein, als er Yoga erstmals als wirksamen Ausgleich für Wirbelsäulenbeschwerden bei Radsportlern entdeckte. Ungezählt sind seine Vorträge, Veröffentlichungen und Kolumnen in Fachmedien. Regelmäßig verfasst er auch Beiträge und gibt wertvolle Tipps in unserem Magazin »Gesundheit ganz groß«.

Der Mensch ist das einzige Lebewesen, das auf der ganzen Welt überleben kann – wenn er sich dem jeweiligen Umfeld anpasst. Die Zivilisation stellt dabei allerdings immer wieder
neue Anforderungen an unsere Lebenskraft. Deswegen ist es notwendig, dass wir mit unserer Lebensenergie richtig umgehen und sie nicht nur verausgaben, sondern sie durch richtige Regeneration immer wieder neu aufladen – Selbstfürsorge. Sonst kommt es zum Burnout, ein Zustand tiefer emotionaler, körperlicher und geistiger Erschöpfung.

 

Die vier Pfeiler der Gesundheit

Unser Ziel muss sein, im Umfeld der Zivilisation als gesunde, harmonische Persönlichkeit zu überleben. Dazu brauchen wir eine Strategie, am besten im Einklang mit den Naturgesetzen. Die vier Pfeiler der Gesundheit bilden die Basis für ein gesundes und glückliches Leben:
 

1. Richtiges Denken

»Der Mensch ist Geist, der einen Körper hat«, ist die Botschaft aller Weisheitslehren. Unser Geist benutzt das Gehirn, um sich in dieser Welt auszudrücken.
Dabei sind zwei Naturgesetze wichtig: Gedanken sind Kräfte mit Ausstrahlung auf uns und auf andere, und Gefühle sind stärker als Gedanken! Deswegen ist es intelligenter, sich mehr um positive Gefühle wie Begeisterung und realistischen Optimismus zu bemühen. Denn dies führt automatisch zu guten Gedanken – und die sind wichtig: denn unsere Gedanken beeinflussen nicht nur uns selbst und andere, sondern sie haben die Tendenz, Wirklichkeit zu werden. Man sollte also mehr an das denken, was Wirklichkeit werden soll (Lösungen) und nicht so sehr an das, was nicht Wirklichkeit werden soll (Probleme). Schließlich sollte man nicht mutlos werden, wenn die Dinge nicht so laufen, wie man es gerne hätte. Denn auch das hat einen Sinn, wie es der große Yogi Vivekananda ausdrückte: »Je mehr die Umstände gegen dich sind, desto stärker wird deine innere Kraft offenbar.« Und dadurch wächst die Widerstandskraft gegen negativen Stress, die Stressresistenz.

ES IST NICHT DIE STÄRKSTE SPEZIES, DIE ÜBERLEBT , AUCH NICHT DIE INTELLIGENTESTE, ABER DIEJENIGE, DIE AM ANPASSUNGSFÄHIGSTEN AUF VERÄNDERUNGEN REAGIERT.
Charles Darwin (1809 – 1882), brit. Naturforscher

2. Richtige Bewegung

Ein Naturgesetz lautet: »Die Funktion erhält die Form.« Für die Gesundheit sind Ausdauer und Kraft, Gelenkigkeit (Flexibilität) und Bewegungsabläufe (Koordination) die wichtigste Grundlage. Unser einfaches Rezept für Ausdauer und körperliche Entspannung lautet: Ein täglicher Spaziergang oder Walking, Waldlauf, Radfahren von 30 Minuten in einem Tempo, bei dem man sich noch gut unterhalten kann – am besten im Wald.

3. Richtige Ernährung

Zuerst sollte man den Bedarf schaffen und ihn dann individuell durch die richtige Nahrung ausgleichen. Im Sport heißt es: »Nicht das Essen macht den Meister, sondern der Meister macht sich sein Essen.« Dabei sollte die Nahrung »gesund« sein: eine ausgewogene vitalstoffreiche Mischkost mit frischen Nahrungsmitteln hoher Qualität (keine Fertigprodukte), mit viel Obst und Gemüse, wenig Kohlenhydraten und ausreichend biologisch hochwertigem Eiweiß. Wichtig ist dabei aber auch, so zu leben, dass einem das wirklich schmeckt, was »gesund« ist.

4. Richtige Entspannung

Bei der Entspannung (Tiefenentspannung, Autogenes Training, Yoga) geht es darum, sich von negativen Gedanken und Gefühlen zu befreien und zu sich selber zu finden. Die nächste Stufe ist eine »Stille-Übung« (Yoga) im Sitzen, bei der man Atem, Gedanken und Gefühle beobachtet und auf diese Weise lernt, einen Schritt zurückzutreten und die Rolle eines Beobachters einzunehmen. Das schafft heilsamen Abstand (distanzierte Perspektive) und ist gleichzeitig die Vorstufe zur Meditation. Bei der Meditation geht man noch tiefer in die innere Stille und gelangt so in die eigene innere Mitte, zum Innersten seiner Persönlichkeit. Daraus erwächst im Laufe der Zeit eine persönliche Spiritualität. Der Mensch kann auf Dauer allein aus sich heraus nicht leben (»Midlife Crisis«). Er braucht Licht am Horizont, einen Sinn in seiner Tätigkeit und in seinem Leben – und er benötigt eine Rückverbindung zur Quelle, aus der er kommt. Denn: »Der Mensch lebt nicht vom Brot allein ...«

Eine kurze Übungseinheit zu Tiefenentspannung und Stille finden Sie unter https://konopka-dr.de

Hinweis

Dieser Artikel erschien zu erst in der Ausgabe 2/2021 des Gesundheitsmagazins "GESUNDHEIT ganz groß". Die gesamte Ausgabe finden Sie als PDF-Datei zum nachlesen hier: Ausgabe 2/2021.