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Die nächste Pandemie verhindern

Die EU-Förderung „PerForM-REACT“ unterstützt eine Infrastruktur für die Pandemiebewältigung und - prävention im Großraum München. Dabei erhält das Forschungszentrum Helmholtz Munich neben neuer Ausstattung für ein Labor der Biosicherheitsstufe 3 am Standort München auch neueste Forschungsgeräte am Standort Augsburg.

Hinweis:

Dies ist eine Pressemitteilung des Universitätsklinikums Augsburg.
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Augsburg, München | Die EU-Förderung „PerForM-REACT“ unterstützt eine Infrastruktur für die Pandemiebewältigung und - prävention im Großraum München. Dabei erhält das Forschungszentrum Helmholtz Munich neben neuer Ausstattung für ein Labor der Biosicherheitsstufe 3 am Standort München auch neueste Forschungsgeräte am Standort Augsburg. Forschende können darin Studien für die Prävention und dem Management von zukünftigen Pandemien durchführen. Das Projekt ist Teil der europäischen COVID-19-Hilfe REACT-EU und des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung

„Wir hoffen auf das Ende der Pandemie, doch noch dürfen wir nicht ruhen. Es gilt, das Potenzial herausragender biomedizinischer Grundlagenforschung zu nutzen, um die Welt für diese Ereignisse besser vorzubereiten. Solche Exzellenzforschung braucht neben klugen Köpfen auch erstklassige Ausstattung. Die EU-Förderung hilft uns, die Labore weiter auszubauen und damit einen herausragenden Beitrag für die Pandemic Preparedness zu leisten", sagt Matthias Tschöp, wissenschaftlicher Geschäftsführer bei Helmholtz Munich.

Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger sieht einen großen Gewinn für den Standort Bayern: „Mit der Bereitstellung von EU-Mitteln für „PerForM-REACT“ richten wir den Fokus auf Innovationspotentiale. Damit sichern wir die Wettbewerbsfähigkeit und leisten gleichzeitig einen wichtigen Beitrag zur Pandemiebewältigung. Ein vorausschauendes und gleichzeitig innovatives Handeln der Akteure vor Ort ist hier Voraussetzung. Auf diese Weise können wir uns schnell neuen Herausforderungen stellen. Dieser Ansatz wird in dem mit EU-REACT-Mitteln geförderten Vorhaben „PerForM“ konsequent umgesetzt.“

Forschungsprojekte bei Helmholtz Munich – Institut für Umweltmedizin

Mit dem Fokus des Instituts für Umweltmedizin auf Allergien und translationale Forschung zur Umwelt-Mensch-Interaktion arbeiten die Wissenschaftler:innen an der Erforschung der Zusammenhänge zwischen Umwelteinflüssen (vor allem Aerosolen) und Krankheiten sowie der Bestimmung von COVID-19-Biomarkern für die Früherkennung von Krankheitsverläufen. Mithilfe der neuen Ausstattung können sie diese Ansätze nun weiterentwickeln und Erkenntnisse für zukünftige Pandemien gewinnen..

Claudia Traidl-Hoffmann zufolge können wir aus dem Verständnis von Mensch-Umwelt-Interaktionen und deren Zusammenhang mit Krankheiten für weitere, neu auftretende Infektionserkrankungen lernen und uns damit besser vorbereiten: „Das Zusammenspiel aus natürlichen Umgebungsvariablen wie Temperatur, Luftfeuchte und Pollen mit dem Auftreten von Infektionskrankheiten ist bisher noch viel zu wenig verstanden. Wir konnten in der Vergangenheit bereits zeigen, dass Pollenkonzentration und SARS-CoV-2 Infektionsraten zusammenhängen. Mit neuer Infrastruktur und moderner Analysemethoden können wir das Wissen über diese Zusammenhänge vertiefen und auf dieser Grundlage Präventions- und Therapiemethoden verbessern“, so die Umweltmedizinerin.

Forschen für Pandemie-Prävention/-Management und Krankheitsvorhersagen

Um Ansätze für Pandemie-Prävention/-Management und Voraussagen von Krankheitsverläufen mit wissenschaftlichen Fakten untermauern zu können, werden verschiedenste Methodiken der Nukleinsäure-, Protein- und Aerosolanalyse verwendet. Unterschiedliche Human- und Umweltproben werden gesammelt, prozessiert und mit sensitivsten Instrumenten analysiert. Neben Geräten für die automatisierte Isolation von Nukleinsäuren sind Systeme für die Vervielfältigung kleinster Mengen an DNA und RNA sowie die Vorbereitung zur Sequenzierung vorhanden. So soll beispielsweise das Vorkommen verschiedenster Erreger in den gesammelten Proben untersucht und als Basislinie für ein präventives Monitoring verwendet werden. Instrumente zur Detektion auch geringster Mengen an Proteinen erlauben die Untersuchung von Patientenproben für die Bestimmung von entzündungstypischen Biomarkern, damit Vorhersagen für beispielsweise die Schwere eines Krankheitsverlaufs etabliert werden können. Geräte zur Untersuchung von Aerosolzusammensetzungen erlauben die Analyse von Umgebungsbedingungen und Ansteckungswahrscheinlichkeiten in geschlossenen Räumen oder der nächsten Umgebung von Personen.

Im Rahmen von PerForM-REACT ist ein Leuchtturmprojekt entstanden, das weit über die bayerischen Landesgrenzen strahlt. Helmholtz Munich  und die Augsburger Universitätsmedizin etablieren sich damit in der Spitzengruppe derer, die noch präziser und schneller beim Management zukünftiger Pandemien unterstützen und damit die Prävention von Pandemien verbessern.