Verbrühungen bei Kindern sind im Winter besonders häufig

Gesund durch den Familienalltag

Kinder sind Abenteurer und wollen die Welt erkunden. Da ist es ganz normal, dass es hin und wieder zu kleineren Unfällen und Verletzungen kommt. Damit Ihre Kleinen in solchen Fällen schnell wieder wohl auf sind und gesund bleiben, geben wir Ihnen regelmäßig Gesundheitstipps für den Familienalltag – praktisch zum Ausschneiden und Aufheben. In der Kinderklinik Augsburg | Mutter-Kind-Zentrum Schwaben ist Ihr Kind in besten Händen! Bei uns arbeiten Experten aller Fachrichtungen der Kinder- und Jugendmedizin unter einem Dach zusammen und versorgen Schwangere, Neugeborene, Kinder und Jugendliche auf höchstem medizinischem Niveau. Herzlich, kompetent und in einer Atmosphäre zum Wohlfühlen.

Und schon ist es passiert - Verbrühungen bei Kindern sind im Winter besonders häufig

Der Duft frisch gebackener Plätzchen liegt in der Luft, das Kaminfeuer knistert und Kerzenschein taucht das Wohnzimmer in ein wohliges Licht. So gemütlich die kalte Jahreszeit auch sein mag – vor allem für Kleinkinder kann sie tückisch sein, denn der Kamin, in dem das Feuer lodert, der Ofen mit den Plätzchen und auch der Wintertee haben eins gemeinsam: Sie sind heiß. Ein kurzer Moment der Unaufmerksamkeit kann dann schon ausreichen, dass sich Kinder ganz im Wortsinne die Finger verbrennen oder sich verbrühen.

So schützen Sie Ihr Kind:

  • Erst eins, dann zwei, dann drei, dann vier – ein Adventskranz verschönert Groß und Klein das Warten auf Heiligabend. Lassen Sie brennende Kerzen niemals unbeaufsichtigt – auch nicht für einen kurzen Moment. Löschen Sie Kerzen mit einem Kerzenlöscher: Das verhindert einen Funkenflug.
  • Handverbrennungen durch das Anfassen heißer Back- oder Kaminöfen, insbesondere durch heiße Glas-Ofentüren, sind keine Seltenheit. Bitte lassen Sie Ihr Kind nicht unbeaufsichtigt in der Nähe eines Ofens spielen.
  • Die häufigste Ursache für thermische Verletzungen bei Kindern sind Verbrühungen, insbesondere im Winter, wenn heiße Getränke wie Glühwein oder Tee auf dem Tisch stehen. Bei der Zubereitung sowie beim Genuss von Heißgetränken sollten Kinder keinesfalls aus den Augen gelassen werden. Lassen Sie sich Zeit für die Vorbereitung, den Verzehr und benutzen Sie ggf. Topfhandschuhe, um Verbrennungen zu vermeiden.
  • Eine heiße Wärmflasche im Bett kann die empfindliche Kinderhaut ebenfalls verletzen. Daher sollte das Wasser in der Wärmflasche nicht heißer als 45 Grad sein und die Flasche nicht direkt auf die Haut gelegt werden.
  • Winterzeit ist Erkältungszeit. Kinder sollten jedoch keine heißen Dämpfe über einer Schüssel inhalieren. Verwenden Sie einen standfesten Inhalator aus dem Fachhandel.
  • Kinder baden für ihr Leben gern. Kontrollieren Sie die Temperatur des Badewassers immer mit einem Thermometer und dem Unterarm, bevor die Kleinen in die Wanne hüpfen. Kinder in der Badewanne sollten nie unbeaufsichtigt gelassen werden.

Erste Hilfe bei Brandverletzungen

Trotz Vorsichtsmaßnahmen hat sich Ihr Kind verbrannt oder verbrüht? Bewahren Sie Ruhe! Bei der Behandlung von Verbrennungen sollte man keine Hausmittel wie Quark oder Mehl zur Hilfe nehmen. Kühlen Sie die betroffene Körperstelle etwa zehn Minuten mit lauwarmem Leitungswasser. Verwenden Sie dabei keine Eiswürfel oder Eiswasser, da ansonsten die Gefahr einer Unterkühlung und Gewebeschädigung besteht. Damit Ihr Kind nicht friert oder auskühlt, sollten Sie es in eine warme Decke hüllen. Anschließend behandeln Sie die verletzte Stelle mit Brandsalbe und decken sie einem sterilen Pflaster oder Verband ab.

Bitte beachten Sie: Bei Blasenbildung sowie großflächigen und tiefen Verbrennungen sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden.
 

Autor | Quelle: Dieser Text ist Teil einer Gesundheitskolumne, die in dem Familienmagazin LiesLotte in der Dezember-Ausgabe 2019 erschien. Hier können Sie die Gesundheitskolumne im Original nachlesen: Und schon ist es passiert - Verbrühungen bei Kindern sind im Winter besonders häufig (PDF).