Therapie
zahlreicher Hautmetastasen

Allergisierung der Haut mit Dinitrochlorbenzol (DNCB)

DNCB führt als obligates Kontaktallergen bei nahezu jedem Menschen zu einer Kontaktallergie, die sich meist in Kombination mit einer DTIC-Chemotherapie (s.o.) zur Bekämpfung oberflächlicher Hautmetastasen nutzen lässt. Durch geeignete Wahl der DNCB-Konzentration kann die Kontaktdermatitis so austariert werden, dass der antimetastatische Effekt bei gerade noch erträglicher Hautentzündung erhalten bleibt.

Injektion von Interleukin 2 in die Metastasen

Für diese Therapie ist in mehreren Einzelfallberichten ein gutes Ansprechen auch bei zahlreichen Satelliten- und Intransitmetastasen dokumentiert. Allerdings fehlen Studien an größeren Patientenkollektiven, und die für Melanommetastasen nicht zugelassene Anwendung dieses Medikaments unterliegt den Regeln des „Off-Label Use".

Elektrochemotherapie

Diese Behandlung eignet sich für inoperable Manifestationen und v.a. multiple Hautmetastasen verschiedenster Krebsformen. Elektrische Hochvolt-Impulse, die über z.B. hexagonal angeordnete Nadelelektroden die Tumorzellen kurzzeitig membrandurchlässig machen, bewirken das gezielte Eindringen des kurz vorher in die Vene injizierten Bleomycins (15mg/qm KOF) in das Zytoplasma dieser Zellen und damit die gewünschte Toxizität fast ausschließlich am gewünschten Ort. Allerdings empfiehlt sich angesichts der Schmerzhaftigkeit der Spannungsstöße und der Verkrampfung angrenzender Muskeln die Durchführung dieser Behandlung in einer Kurznarkose mit ausreichender Muskelrelaxation.

Alternativ sind eine Kryotherapie mit flüssigem Stickstoff, eine Radiotherapie (Bestrahlung) durch unsere Kooperationspartner aus der Klinik für Strahlentherapie, bei ausschließlichem Befall einer Extremität auch die sog. hypertherme Extremitätenperfusion zu erwägen, zu der wir unsere Patienten am Chirurgischen Zentrum der Universität Erlangen vorstellen.

Allerdings haben die genannten Maßnahmen in fortgeschrittenen Hautkrebsstadien meist palliativen Charakter, d.h. sie zielen nicht mehr auf Heilung, sondern auf die Linderung von Beschwerden und auf die Verbesserung oder den Erhalt von Lebensqualität.