
Medizinwissen
Ursachen und Symptome von Erkrankungen, Diagnostik- und Therapiemöglichkeiten:
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Allergien gegen Pollen, Hausstaubmilben, Tierhaare, Schimmelpilze, Latex
Allergien auf Pollen können den sogenannten Heuschnupfen bzw. saisonalen allergischen Schnupfen auslösen, am häufigsten geschieht dies bei Pollen von Gräsern, Getreide, Bäumen und Kräutern. Heuschnupfen ist eine häufig bagatellisierte, im Einzelfall aber sehr belastende Erkrankung. Bei einem Drittel der nicht ausreichend behandelten Patienten geht der Heuschnupfen zudem innerhalb von 10 Jahren in ein allergisches Asthma bronchiale über. Asthma ist eine Erkrankung, an der immer noch viele Menschen in Deutschland sterben.
Ein allergisch bedingter Dauerschnupfen wird häufig durch Hausstaubmilben oder Tierhaare ausgelöst. Auch Schimmelpilzallergien können Atemwegserkrankungen verursachen. Die Diagnostik dieser Krankheiten beruht auf der Bestimmung der IgE-Antikörper im Blut, Prick- und Intrakutantests und im Einzelfall nasalen Provokationstests. Können die Allergieauslöser nicht gemieden werden, steht mit der Hyposensibilisierung (spezifische Immuntherapie) eine wirksame Behandlung zur Verfügung, die sowohl durch Injektionen als auch sublingual (durch Einnahme) erfolgen kann.
Insektengiftallergien
Allergien auf Insektenstiche können lebensbedrohlich und sogar tödlich verlaufen. Die häufigsten Auslöser in unseren Breiten sind Stiche durch Bienen und Wespen, seltener Hornissen oder Hummeln. Zeichen einer Allergie sind Hautausschlag, Schwellungen fernab vom Ort des Stiches, insbesondere im Gesicht, Atemnot, allergischer Schock, Übelkeit und Kreislaufschwäche bis hin zur Bewusstlosigkeit. Sollten derartige Beschwerden nach einem Insektenstich bei Ihnen aufgetreten sein, ist eine umgehende Diagnostik (Blut- und Hauttests) notwendig.
Bei Nachweis einer Allergie erfolgt eine Beratung zur Vermeidung künftiger Stiche und der Patient wird mit einem Notfallset (Medikamenten zur Selbstbehandlung nach einem Stich vor dem Aufsuchen ärztlicher Hilfe) versorgt. Mit der spezifischen Immuntherapie (Hyposensibilisierung) steht darüber hinaus eine Behandlung zur Verfügung, mit der sich in nahezu allen Fällen künftige allergische Stichreaktionen vermeiden lassen. Dabei wird der Körper im Rahmen eines kurzen stationären Aufenthalts an das Gift gewöhnt, indem es in zunächst sehr kleinen Dosen in steigender Menge in den Oberarm gespritzt wird. Die Behandlung muss anschließend ambulant in monatlichen Abständen über mindestens drei bis fünf Jahre fortgeführt werden. Eine Überprüfung des Behandlungserfolges mit einer Stichprovokation ist möglich.
Kontaktekzeme, Kontaktallergien auf Berufsstoffe
Kontaktallergien äußern sich in der Regel in einem juckenden Ekzem, das auf den Ort des Hautkontaktes mit dem Allergieauslöser beschränkt ist. Häufige Auslöser sind Bestandteile von Kosmetika und äußerlich angewandten Medikamenten, Metalle wie Nickel (z.B. in Schmuck) oder Chrom (z.B. in Schuhen) und auch Berufsstoffe (z.B. Gummihandschuhe). Die Diagnostik umfasst neben einer ausführlichen Erhebung der Krankengeschichte und des Hautbefundes den Epikutantest. Dabei werden Testsubstanzen mit hautfreundlichen Pflastern über zwei Tage auf den Rücken aufgeklebt. Kontrollen der Testareale sind auch noch am 3. und evtl. am 4. Tag notwendig.
Medikamentenallergien
Allergische Reaktionen auf Medikamente äußern sich häufig an der Haut mit Exanthem (Ausschlag) oder Urticaria (Nesselsucht), können aber auch mit Atemnot oder Kreislaufsymptomen einhergehen. Meist liegt eine Allergie nur gegenüber einem bestimmten Wirkstoff oder einer Wirkstoffgruppe vor. Die häufigsten Auslöser sind Antibiotika. Zum Nachweis dienen verschiedene Hauttests. Sogenannte Pseudoallergien auf Medikamente führen zu ähnlichen Symptomen, werden aber nicht über das Immunsystem ausgelöst. Sie treten am häufigsten auf Schmerzmittel auf. Die Abgrenzung zu nichtallergisch bedingten Nebenwirkungen eines Medikaments kann schwierig sein. In manchen Fällen kann es notwendig sein, neben Hauttests auch Provokationstests mit verdächtigen Medikamenten oder Ersatzpräparaten durchzuführen. Medikamententests erfolgen in der Regel stationär, um den Patienten besser überwachen zu können.
Neurodermitis (atopisches Ekzem)
Das atopische Ekzem ist eine Krankheit der Haut, bei der sehr vielfältige Einflussfaktoren im Einzelfall eine Rolle spielen können. Insbesondere bei Säuglingen und Kleinkindern stehen auch Allergien auf Nahrungsmittel im Vordergrund. Auch der Hautkontakt mit Pollen, Tierhaaren oder Hausstaubmilben kann Ekzemschübe auslösen. Daher sollte in jedem Fall eine individuell angepasste Allergiediagnostik erfolgen, z.B. mittels Bestimmung der IgE-Antikörper im Blut, Pricktests und ggf. Epikutantests. Mit dem Atopiepatch-Test, einem neuen Verfahren, kann insbesondere die Bedeutung einer Hausstaubmilbenallergie weiter abgeklärt werden. Als Therapiemaßnahmen resultieren daraus vor allem eine Meidung der Auslöser, z.B. bestimmter Nahrungsmittel oder von Hausstaubmilben durch spezielle Bezüge für Matratze, Oberbett und Kopfkissen.
Urticaria (Nesselsucht) und Quincke-Ödeme (Schwellungen)
Diese Erkrankungen, die auch chronisch oder schubweise verlaufen können, sind durchaus nicht immer allergisch bedingt. So können chronische Infektherde und andere Allgemeinerkrankungen diese Symptome auslösen. Die Ursachensuche sollte aber immer auch eine eingehende Erhebung der Krankengeschichte im Hinblick auf mögliche allergische Auslöser einschließen, z.B. Medikamente, Nahrungsmittel oder Zusatzstoffe in Nahrungsmitteln. Zur weiteren Abklärung können Bestimmungen der IgE-Antikörper im Blut, Pricktests, orale Provokationstests und Diäten (Auslass- und Suchkost) mit Nahrungsmitteln und Nahrungsmittelzusatzstoffen, physikalische Tests (Wärme, Kälte, Reibung, Druck) und der autologe Serumtest dienen.