VITA heißt Leben und ist somit mehr als nur die Abkürzung für den Titel unserer Station. VITA bemüht sich auf neue und innovative Weise um die Aufrechterhaltung und Wiederherstellung von Lebensqualität für alte Menschen, die durch das einschneidende Ereignis eines Unfalls stark in ihrer Selbsthilfefähigkeit eingeschränkt sind. Für alte Menschen stellen der Erhalt und die Wiedergewinnung eben dieser Selbsthilfefähigkeit das zentrale Element ihrer Lebensqualität dar.
VITA – Versorgungseinheit für
integrierte Traumatologie im Alter
Liebe Patientinnen und Patienten,
unser Ziel ist es, Sie mit größtmöglicher Sicherheit und Qualität die schnellsmögliche und möglichst unbeeinträchtigte Rückkehr in Ihr gewohntes soziales Umfeld zu ermöglichen. Ganzheitliche Medizin, die aktivierend-therapeutische Pflege sowie eine funktionsorientierte Physio- und Ergotherapie bilden die Basis einer optimalen Betreuung.
VITA - Versorgungseinheit für integrierte Traumatologie im Alter
Deshalb haben wir die Versorgungseinheit für integrierte Traumatologie im Alter geschaffen. Auf der VITA steht für Ihre Versorgung ein hochmotiviertes und hervorragend ausgebildetes Team aus Ärzten, Therapeuten und Pflegern bereit. Experten unterschiedlicher Disziplinen arbeiten gemeinsam daran, Ihren Aufenthalt auf unserer Station zu Ihrem Wohle erfolgreich zu gestalten.
Motivation
Der medizinische Fortschritt und gerade auch die hervorragenden Entwicklungen auf chirurgischem und intensivmedizinischem Gebiet der vergangenen Jahre haben bislang leider nichts daran geändert, dass eine Fraktur oder eine stark beeinträchtigende Erkrankung des Bewegungsapparates in höherem Alter eine ernstzunehmende Bedrohung für die Selbsthilfefähigkeit und Autonomie der Betroffenen bedeutet. Dies hat in uns die Überzeugung geweckt, dass eine erfolgreiche Wiederherstellung nur angestoßen werden kann, wenn perfekte chirurgische Behandlung mit anderen Methoden in der Versorgung der Patienten verknüpft werden kann.
Wir am Universitätsklinikum Augsburg waren und sind durch die bisherigen Erfahrungen mit der VITA mehr denn je überzeugt, dass deutlich mehr Patienten als bislang möglich in ihr gewohntes, selbstbestimmtes Leben zurückgeführt werden können. Dies wird nur möglich, wenn alte Pfade in der Behandlung auch mal verlassen werden.
Mit freundlichen Grüßen
Prof. Dr. Dr. h. c. Edgar Mayr
Chefarzt der Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie, Plastische und Handchirurgie
Leistungen
Neben der bestmöglichen und hochwertigsten chirurgisch-medizinischen Versorgung erwarten die Patienten auf der VITA-Station individuell zugeschnittene, therapeutische Angebote. Die Leistungen der VITA gehen weit über das Angebot einer normalen unfallchirurgischen Station hinaus und bilden dennoch ein Regelangebot des Klinikums.
Unsere Leistungen:
- Kontinuierliche Mitbetreuung der Patienten durch Altersmediziner und Internistin
- Einbeziehung der Angehörigen in das Therapiekonzept
- Aktivierend-therapeutische Pflege
- Alltagsrelevante Physio- und Ergotherapie
- Sozialdienstliche Angebote
- Seelsorge, freiwillige Krankenhilfe und ehrenamtliche Mitarbeiter
Alles rund um die VITA
VITA-Konzept
Die VITA verfolgt ein interdisziplinäres, ganzheitliches Konzept zur Betreuung der Patienten. Die unfallchirurgische Therapie des Akutproblems wird in ein umfassendes geriatrisches Gesundheitsmanagement integriert, das eine Aussicht auf Stabilität für möglichst lange Zeit anstrebt. Entscheidend sind dabei die zügige Problemidentifikation sowie die individuelle Zieldefinition und Behandlungsplanung aus geriatrischer und chirurgischer Sicht. Diese werden täglich im Rahmen der Teambesprechung und der interdisziplinären Visite festgelegt und aktualisiert. Der Aspekt der Aktivierung spielt eine zentrale Rolle. Aktivierung heißt, dem Patienten ein Umfeld zu bieten, das so viel Alltag wie möglich widerspiegelt und dem Patienten eine von Therapeuten unterstützte aktive Rolle zuweist.
VITA-Plaza
Herzstück der VITA-Station ist der großzügige Aufenthalts- und Essbereich, die VITA-Plaza. Sie bietet die Möglichkeit, frühzeitig das Krankenbett zu verlassen und an den gewöhnlichen Aktivitäten des täglichen Lebens wie essen, sich unterhalten, spielen oder auch fernsehen in Gemeinschaft teilzunehmen.
Die VITA-Plaza wird tagsüber durch zwei Mitarbeiter des Pflegedienstes betreut, unterstützt werden sie durch die Ergotherapeuthen der Station.
Auf der VITA-Plaza werden gemeinsam Mahlzeiten eingenommen, es besteht auch die Möglichkeit Gesellschaftsspiele zu spielen, Angehörige zu empfangen, mit anderen Patienten Kontakt zu pflegen, Nachrichtensendungen bzw. Filmvorführungen beizuwohnen oder einfach bekannten Melodien zu lauschen.
Neben dem rehabilitativen Aspekt z.B. eines Brettspiels - nach der Operation einer Oberarmfraktur wird dadurch gleichzeitig kognitives wie auch feinmotorisches Training absolviert - steht hier auch die Beschäftigung und Tagesstrukturierung im Vordergrund.
Bereits in der Krankensituation beginnt für die Patienten so der gesunde Alltag bzw. eine Art Wiedereingliederung. So können bereits in der Akutphase durch den therapeutischen Baustein VITA-Plaza die typischen akutstationären, negativ auf die kognitiven Fähigkeiten wirkenden Prozessabläufe durchbrochen werden.
Die VITA-Plaza bietet auch Raum für das gewünschte Engagement von Angehörigen, insbesondere aber auch von ehrenamtlichen Helfern. So werden z.B. regelmäßig Töpfernachmittage angeboten, weitere Angebote wie Singgruppen, moderierte Filmabende usw. sind in Planung.
Für diese Aktivitäten ist die VITA-Plaza derzeit ausgestattet mit
- einer zielgruppengerechten Möblierung (unterschiedliche Sitzhöhen, verstellbare Tische, ausreichend Platz zum Befahren mit Hilfsmitteln und Roll- bzw. Mobilisationsstühlen etc.)
- patientengerechten Multimediamöglichkeiten (Großbildfernseher mit TV- und Filmprogramm, spezielle Funkkopfhörer bei Hörschwäche, Zeitschriften und Tageszeitung usw.)
- Gesellschaftsspielen, Büchern, Hörbüchern und auch Stofftieren etc.
Als optische Orientierungshilfe für verwirrte Patienten wurde eine ortstypische Bushaltestelle mit Sitzgelegenheiten installiert, die zwischenzeitlich zum „Wahrzeichen" der VITA geworden ist.
VITA-Station
Die VITA ist die unfallchirurgische Akutstation des Universitätsklinikums Augsburg mit 44 Betten für geriatrische Traumapatienten mit einem Durchschnittalter von circa 83 Jahren.
Ziel der VITA ist die Minimierung des individuellen, gesundheitlichen Bedrohungspotentials einer muskuloskeletalen Erkrankung, meist einer sturzbedingten Altersfraktur.
Die VITA wurde im Rahmen der Generalsanierung der Unfallchirurgischen Klinik im Mai 2009 mit je einem großen Gemeinschafts-, Therapie- und Teambesprechungsraum ausgerüstet.
Die klinikinterne Bezeichnung der Station lautet Station 9/7.
VITA-Team
Wo Unfallchirurgie und Geriatrie verschmelzen, rücken nicht einzelne Disziplinen, sondern das Team in den Vordergrund. Das interdisziplinäre Team der VITA besteht aus Unfallchirurgen, einem Geriater, einer Internistin, speziell geschulten Pflegekräften, aus Physio- und Ergotherapeuten. Sie werden ergänzt durch Kolleginnen und Kollegen des Sozialdienstes und der Klinikseelsorge sowie freiwilligen Krankenhelfern und ehrenamtlichen Mitarbeitern. Wir sind dankbar für die Qualifikationen und Talente, die alle unsere Mitarbeiter einbringen, um gemeinsam mit uns das Konzept „VITA" aufzubauen und weiterzuentwickeln.
Wir sind für Sie unterwegs, Tag und Nacht, daher werden wir es nicht schaffen können, Ihnen ein Team-Foto mit allen Mitarbeitern der VITA zu zeigen. Auf der Station können Sie sich aber an unserer Mitarbeitertafel auf der „Plaza" ein vollständiges Bild machen.
Wir müssen als Team flexibel sein und müssen uns dabei immer wieder mit neuen Herausforderungen und Entwicklungen beschäftigen. Weil wir letztlich für unsere Patienten die besten Lösungen finden wollen, ist es manchmal hilfreich, dass wir selbst - so gut es eben geht - in die Haut unserer Patienten schlüpfen.
Häufig gestellte Fragen
Welche Patienten werden auf der VITA behandelt?
Auf der VITA werden geriatrische Patienten mit einer führenden Erkrankung oder Verletzung des Bewegungsapparates sowie einem Alter über 80 Jahre bzw. über 70 Jahre mit mindestens zwei relevanten Begleiterkrankungen (z.B. Herz- oder Niereninsuffizienz, Diabetes mellitus, M. Parkinson, etc.) aufgenommen.
Wie kann ich als Angehöriger mithelfen?
Angehörige sind grundsätzlich herzlich eingeladen, uns bei der Therapie zu unterstützen. Es ist besonders wichtig, dass alte Menschen in der Ausnahmesituation, in der sie bei uns eintreffen, Ihr soziales Netz und ihre sozialen Kontakte nicht verlieren. Wir informieren, leiten Angehörige an, sich mit der Situation des Patienten vertraut zu machen und sich richtig, d.h. heilungsunterstützend einzubringen.
Sie können uns sehr helfen, wenn Sie sicherstellen, dass die von unseren Patienten häufig benötigten Hilfsmittel wie Brillen und Hörgeräte, Zahnprothesen im Krankenhaus verfügbar sind. Bitte sorgen Sie auch dafür, dass uns evtl. vorhandene Medikamentenpläne, Patientenverfügungen und Vollmachten vorliegen.
Außerdem können Kleinigkeiten viel bewirken, z.B. ein Foto von der Familie oder vom vertrauten Haustier. Weiterhin sind Besuche von Angehörigen tagsüber jederzeit erwünscht, gerade auch zu den Mahlzeiten. Alles Vertraute hilft unseren Patienten dabei, sich in einer ungewohnten Umgebung und Situation besser zurecht zu finden.
Insbesondere sind wir für Informationen dankbar, die uns helfen, für unsere Patienten ein individuelles Therapieziel zu definieren. Dafür benötigen wir unbedingt Angaben zu der bisherigen Lebenssituation, den genutzten Hilfsmitteln (Gehstock, Rollator, Rollstuhl usw.), dem bisherigen Aktionsradius und den Tätigkeiten, die unsere Patienten vor der Aufnahme bei uns selbständig erledigen konnten. Weiterhin ist wichtig, ob bereits Unterstützung durch Pflegedienste nötig war und Pflegestufen bestehen.
Ärzte und Pflegeteam bemühen sich darum, diese Informationen schnellstmöglich in Erfahrung zu bringen. Dennoch sind wir hier mitunter auf Ihre Mitwirkung angewiesen, um ein vollständiges Bild zu erhalten.
Darf den Patienten eigene Verpflegung mitgebracht werden?
Grundsätzlich begrüßen wir es sehr, wenn Sie Ihren Angehörigen auch Lieblingsspeisen oder Getränke mitbringen. Allerdings bitten wir hier in jedem Fall um Rücksprache mit dem Pflegepersonal, weil in bestimmten Situationen aus medizinischen Gründen ein „Nüchternheitsgebot" besteht, also keine Nahrung zu sich genommen werden darf.
Sofern es ihr Gesundheitszustand ermöglicht, werden unsere Patienten von Montag bis Samstagvormittag von einer Verpflegungsassistentin nach ihren Speisewünschen befragt. Sollten die Patienten bei der Befragung nicht anwesend sein, bitten wir sie, auf dem Speiseplan ihren Menüwunsch anzukreuzen. Gerne sind wir unseren Patienten dabei auch behilflich.
Wasser ist jederzeit am Wasserbrunnen im Flur neben dem Stützpunkt erhältlich. Kaffee wird nach dem Mittagsessen angeboten. Tee kann jederzeit an der Plaza, unserem Gemeinschaftsraum, zubereitet werden.
Sollte eine Operation anstehen, bitten wir um Rücksprache mit dem Pflegepersonal, das Auskunft gibt, bis wann Mahlzeiten eingenommen werden können bzw. Nüchternheit einzuhalten ist.
Wie viele Patienten können auf der VITA behandelt werden?
Die VITA verfügt über 44 Betten. Die Patienten, die wir gerne auf der VITA behandeln würden, aber aus Kapazitätsgründen nicht aufgenommen werden können, werden auf anderen unfallchirurgischen Abteilungen untergebracht und dort bei Bedarf durch das VITA-Team mit betreut.
Was geschieht mit anderen Patienten hohen Alters?
Unfallchirurgische Patienten, die vorgenannte Kriterien nicht erfüllen oder bei denen nach sorgfältiger Analyse kein Rehabilitationspotential besteht, werden primär auf anderen unfallchirurgischen Stationen aufgenommen. Bei Bedarf erfolgt auch dort eine geriatrisch-internistische Mitbetreuung durch die Kollegen der VITA.
Wie erreichen wir die Stationsärzte?
Grundsätzlich sind die Stationsärzte tagsüber jederzeit erreichbar.
Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir Sie bitten, Fragen zum Operations- und Heilverlauf vorwiegend in der Zeit zwischen 13.00 und 14.00 Uhr an die Stationsärzte zu richten.
Über den Aufenthalt
Tagesablauf
Der Tag auf der VITA-Station folgt einer festen Tagesstruktur. Auch dies ist Teil des Therapiekonzepts.
6.00-6.30 Uhr:
Übergabe des Pflegepersonals
ab 8.00 Uhr:
Frühstück, Physio- und Ergotherapie
ca. 8.30 Uhr:
Pause des Pflegepersonals
ab 9.00 Uhr:
Morgenbesprechung
ab 9.30 Uhr:
Ärztliche und pflegerische Visite
ab 12.00 Uhr:
Mittagessen
13.30-14.00 Uhr:
Übergabe des Pflegepersonals
ab 14 Uhr:
Mittagsdurchgang
ab 17.00 Uhr:
Abendessen
ca. 17.30:
Pause des Pflegepersonals
ab 18.00 Uhr:
Abenddurchgang
21.00-21.30 Uhr:
Übergabe des Pflegepersonals
ab 21.00 Uhr:
Nachtruhe
ab 21.30 Uhr:
Nachtdurchgang
Entlassung
Den Entlassungstermin erfahren unsere Patienten oder deren Angehörige von Ihrem Stationsarzt.
Anstehende Fragen sollten rechtzeitig geklärt werden.
Sollten Patienten eine Aufenthaltsbescheinigung und/oder andere Bescheinigungen benötigen, sollte dies uns ebenfalls rechtzeitig mitgeteilt werden, damit die Unterlagen zur Entlassung vollständig vorbereitet sind.
Am Tag der Entlassung helfen wir unseren Patienten beim Packen Ihrer Taschen bzw. Koffer.
Mitgebrachte Befunde, Röntgenbilder, Medikamente und sonstige Unterlagen werden ihnen bei der Entlassung wieder ausgehändigt.
Bevor der Patient die Station verlässt, muß er sich bitte am Stützpunkt der Station abmelden. Sie bekommen ihre Entlassungsunterlagen und einen Beleg für die gesetzlich vorgesehene Zuzahlung zu ihrem Krankenhausaufenthalt. Diese können auch bar oder mit EC-Karte in der Hauptkasse entrichtet oder von zuhause überwiesen werden.
Öffnungszeiten der Hauptkasse:
Montag – Donnerstag
8.00 - 12.00 Uhr und 13.00 - 15.30 Uhr
Freitag
8.00 - 12.00 Uhr und 13.00 - 14.00 Uhr
Nach dem Aufenthalt
Wir bitten unsere Patienten und auch ihre Angehörigen darum, sich aktiv mit ihren Versorgungsmöglichkeiten nach der Entlassung aus dem Krankenhaus auseinanderzusetzen.
Folgende Fragen sollten beantwortet werden:
- Wie kann ich nach meiner Entlassung versorgt werden?
- Habe ich Anspruch auf finanzielle Unterstützung?
- Benötige ich Hilfsmittel?
- Welche Kosten kommen auf mich zu?
- Wie komme ich nach Hause,in die Rehaeinrichtung, in die Kurzzeitpflege oder in die Vollstationäre Pflegeeinrichtung?
Der Soziale Beratungsdienst berät und unterstützt die Patienten und deren Angehörige bei der Bewältigung ihrer persönlichen und/ oder sozialen Probleme, die mit der Erkrankung zusammenhängen oder während des Klinikaufenthaltes auftreten.
Frau Frey, Mitarbeiterin des Sozialen Beratungsdienstes, ist die kompetente Ansprechpartnerin.
Sie kann erreicht werden im 1. Stock, Raum 059 oder telefonisch unter 0821 400-4458.
Sprechzeiten:
Montag und Mittwoch
8.00 - 9.00 Uhr
Donnerstag
14.00 - 17.00 Uhr
Folgende Hilfen werden angeboten:
- Informationen über sozialrechtliche Leistungen ( Pflegeversi-cherung, Sozialhilfeangelegenheiten, Schwerbehindertenanträge …), psycho-soziale Angebote sowie Hilfestellung bei deren Beantragung
- Informationen über das Betreuungsrecht, Patientenverfügun-gen bzw. -vollmachten
- Unterstützung und Beratung während des Klinikaufenthaltes über Hilfen und Möglichkeiten zur Rehabilitation (AHB`s, geriatrische Reha, ambulante Reha … )
- zur Versorgung ( ambulante Pflege, Tagespflege, Kurzzeit- oder auch Vollstationäre Pflege, Essen auf Rädern, Hausnot-ruf etc..)