Schwerpunkte und Leistungen
Die Gefäßchirurgie am Universitätsklinikum Augsburg zählt zu den größten und leistungsstärksten gefäßchirurgischen Kliniken in Deutschland und deckt das gesamte Behandlungsspektrum der arteriellen und venösen Gefäßmedizin ab. Unsere Klinik verfügt derzeit über 56 stationäre Betten verteilt auf die Stationen 6.1 und 9.5 (Privatstation). Ein Großteil der Eingriffe findet in einem der europaweit modernsten Hybrid-Operationssäle statt. Uns angeschlossen ist ein modernes, voll ausgestattetes Angiologielabor.
Relevante Erkenntnisse aus der Forschung werden in unserer Klinik direkt umgesetzt und stehen Ihnen als Patient damit sofort zur Verfügung. Wir behandeln sowohl konservativ/medikamentös als auch interventionell und offen-chirurgisch und bevorzugen – wo möglich – minimal-invasive Eingriffe. Diese sind weniger traumatisch und halten dadurch Ihren Klinikaufenthalt so kurz wie möglich.
Da uns die ganzheitliche Behandlung Ihrer Erkrankung ein Anliegen ist, sind wir auch nach der operativen Therapie weiterhin für Sie da. Der Therapieerfolg wird regelmäßig kontrolliert, gemeinsam mit den weiterbehandelnden Kollegen erstellen wir für Sie maßgeschneiderte Konzepte zur medikamentösen Weiterbehandlung.
Erkrankungen der Aorta (Hauptschlagader)
Sowohl Eingriffe bei den am häufigsten vorkommenden Bauch-Aortenaneurysmen als auch bei Aneurysmen der thorakalen Aorta sowie aller Arten von Dissektionen werden an der Klinik für Gefäßchirurgie am Universitätsklinikum Augsburg mit hoher Frequenz geplant und durchgeführt.
Zum Einsatz kommen sowohl herkömmliche als auch individuell gefertigte Prothesen.
Aortenaneurysma
Von einem Aortenaneurysma (Erweiterung der Hauptschlagader) spricht man ab einem Hauptschlagader-Durchmesser größer als 3cm. Ein Aortenaneurysma kann grundsätzlich an jeder Stelle der Hauptschlagader auftreten, wird jedoch am häufigsten unterhalb der Nierenarterienabgänge im Bauchraum beobachtet. Die Notwendigkeit einer Behandlung hängt sowohl vom Durchmesser als auch von Wachstumsrate und Form des Aneurysmas ab.
Ab einem Aortendurchmesser von 5cm besprechen wir gemeinsam mit Ihnen und Ihrem Hausarzt die Indikation zur Operation und erstellen ein individuelles Therapiekonzept.
Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten:
Obwohl die Behandlung des Aortenaneurysmas in den letzten Jahren einen Wandel zu Gunsten von minimal-invasiven endovaskulären Therapien mit sogenannten Stenprothesen erfahren hat, hat die konventionelle, offene Aortenchirurgie dadurch nicht an Bedeutung verloren.
Das Team der Klinik für Gefäßchirurgie am Universitätsklinikum Augsburg kann Ihnen beide Verfahren sowie Kombinationen (Hybridverfahren) mit hoher Expertise anbieten.
Aortendissektion
Durch Blutdruckentgleisung kann es zum Einriss der Gefäßwand (Dissektion) kommen, grob werden dabei zwei Ausprägungen unterschieden: Der herznahe Einriss der Aorta wird als Typ A-Dissektion bezeichnet und stellt einen Notfall dar, der in der Regel sofort durch einen herzchirurgischen Eingriff behandelt werden muss.
Einrisse der Aorta jenseits der Abgänge der Kopf-Hals-Gefäße werden als Typ B-Dissektion bezeichnet und fast immer minimal-invasiv durch endovaskuläre Therapien versorgt. Auch hier können wir eine auf Ihre Bedürfnisse zugeschnittene Versorgung anbieten und entlassen Sie nach erfolgter Behandlung mit einem langfristigen Therapiekonzept.
Erkrankungen der Arteria Carotis (Halsschlagader)
Carotis-Stenose
Durch arteriosklerotische Ablagerungen kann es zu einer Verengung der Halsschlagader kommen (Stenose). Mit Zunahme des Stenosegrades steigt das Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden.
Um das zu verhindern, wird in der Regel eine sogenannte Thrombend-Arteriektomie durchgeführt, bei der durch eine konventionelle, offene Operation die artheriosklerotischen Veränderungen komplett entfernt werden.
Das Team der Klinik für Gefäßchirurgie am Universitätsklinikum Augsburg bietet Ihnen in diesem Zusammenhang alle gängigen operativen und endovaskulären Methoden mit hoher Expertise an. Durch die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit den Kollegen der Neurologie sowie der Neuroradiologie können wir die für Sie passenden Therapiemethoden anbieten. Dazu gehören die Eversions-Thrombendarteriektomie und die Patchplastik (Erweiterungsplastik.) Diese Eingriffe werden in der Regel in lokaler Betäubung durchgeführt.
Sollte die Implantation eines Stents nötig sein, wird dieser Eingriff in Zusammenarbeit mit den Kollegen der Neuroradiologie durchgeführt.
Gefäßtumoren
Um Gefäßtumoren wie den Glomustumor vollständig zu entfernen, arbeiten wir an der Klinik für Gefäßchirurgie am Universitätsklinikum Augsburg eng mit Kollegen beteiligter Abteilungen zusammen, um ein bestmögliches Ergebnis für Sie zu erzielen.
Erkrankungen der arteriellen Becken- und Beingefäße
Schaufenster-Krankheit
Durch arteriosklerotische Ablagerungen in den Becken- und Beinarterien kann es zu Verengungen (Stenosen) und Arterienverschlüssen kommen. Betroffene Patienten klagen über stark beeinträchtigende Schmerzen beim Gehen als auch in Ruhe. Eine weitere Folge können offene Wunden meist an den Zehen oder am Fuß sein.
Das Team der Klinik für Gefäßchirurgie erarbeitet zusammen mit Ihnen ein individuelles Therapieprogramm. Im Anfangsstadium können wir Ihre Erkrankung durch eine medikamentöse Verringerung der Risikofaktoren positiv beeinflussen. Im fortgeschrittenen Stadium steht Ihnen bei uns das gesamte Spektrum der interventionellen (minimal-invasiven) Möglichkeiten wie Ballondilatation, Stentimplantation oder aber die Operation mit Ausschälplastik (Thrombend-Arteriektomie) sowie alle gängigen Bypassverfahren zur Verfügung.
Unser Ziel ist der langfristige Erhalt Ihrer Gehfähigkeit und dafür setzen wir uns ein. Sollte eine direkte Wiederherstellung der Durchblutung nicht möglich sein, setzen wir alle modernen durchblutungsfördernde Verfahren wie die Prostaglandin-Therapie oder die lumbale Sympathektomie ein.
Das diabetische Fußsyndrom und chronische Wunden
Diabetisches Fußsyndrom & chronische Wunden
Durch die veränderte Stoffwechsellage kommt es beim Diabetes mellitus (Blutzuckerkrankheit) unter anderem zu Veränderungen der Gefäße und Nerven (Polineuropathie). Eine Folge sind Austrocknung und Missempfindungen der Haut. Am Unterschenkel oder Fuß führt dies nicht selten zu einer erheblichen Schädigung des Gewebes mit Entstehung sogenannter Ulzerationen oder einem Gangrän (offener Fuß).
Durch die jahrzehntelange Erfahrung mit diesem Krankheitsbild hat sich die Klinik für Gefäßchirurgie am Universitätsklinikum Augsburg eine große Expertise erarbeitet. An erster Stelle steht für uns die Erhaltung Ihrer Gliedmaßen. Dafür steht Ihnen das gesamte diagnostische und therapeutische Spektrum einer fachübergreifenden, ganzheitlichen Behandlung zur Verfügung. Vor allem weit distal angeschlossene Bypassverfahren mit körpereigenen Venen werden hierbei erfolgreich angewendet.
Die Behandlung Ihrer Wunden stellt dabei oft eine große Herausforderung dar, der wir uns gerne stellen. Zusammen mit unseren Wundexperten erarbeiten wir eine auf Ihr Problem zugeschnittenen Therapie unter Einbeziehung aller modernen Verfahren wie der Vakuumtherapie, modernen Verbandskompressen sowie in speziellen Fällen der Madentherapie.
Erkrankungen der Venen
Die Therapie der Venenerkrankungen umfasst sowohl die Behandlung von Krampfaderleiden (Varikosis) als auch die Behandlung des postthrombotischen Syndroms.
Krampfadern (Varikosis)
Die Therapie der Varikosis wird individuell auf Sie abgestimmt und umfasst die klassische Operation mit Entfernung der erkrankten Venenanteile (Stripping) sowie die minimal-invasive Therapie der Seitenastvarikosis durch Mini-Phlebektomie oder die medikamentöse Verödung (Sklerosierung). Auch modernste endovenöse Verfahren stehen zur Verfügung.
Alle Eingriffe werden an der Klinik für Gefäßchirurgie am Universitätsklinikum Augsburg mit hoher Expertise und hoher Frequenz durchgeführt.
Offenes Bein (Ulcus Cruris)
Bei der Behandlung des Ulcus Cruris (offenes Bein) stehen Ihnen alle gängigen diagnostischen und operativen Therapiemethoden wie die medikamentöse Ulcusbehandlung, die operative Säuberung und Abtragung von erkranktem Gewebe (Ulcus-Shaving) zur Verfügung. Zum Verschluss der Wunde bieten wir Hauttransplantationen an.
Die Eingriffe werden wo möglich ambulant durchgeführt um für Sie unnötige Krankenhausaufenthalte zu vermeiden.
Schaffung von Zugängen für Dialyse (Shunt-Chirurgie) oder Chemotherapie (Port-Chirurgie)
Shunts und Ports
Ein Schwerpunkt der Klinik für Gefäßchirurgie am Universitätsklinikum Augsburg stellt die Behandlung von Patienten mit drohender oder vorhandener Niereninsuffizienz dar. Als Dialysezugangs kommen in erster Linie Anlagen von arterio-venösen Fisteln (Shunt) zum Einsatz. Der für Sie am besten geeignete Shunt wird nach ausführlicher Diagnostik in der Regel ambulant angelegt. Falls sich diese Anlage aus medizinischen Gründen verzögert, implantieren wir in einem ambulanten Eingriff einen vorrübergehenden Katheter zur Dialyse. In seltenen Fällen werden alloplastische Gefäßprothesen oder Katheter zur Bauchfelldialyse (CAPD-Katheter) implantiert.
Falls bei Ihnen durch die Kollegen der Klinik für Onkologie eine Chemotherapie oder künstliche Ernährung geplant ist, können wir Ihnen zur vereinfachten Anwendung einen Applikationskatheter (Port) unter die Haut und von außen nicht sichtbar implantieren.
Auch dieser Eingriff erfolgt in der Regel ambulant und in lokaler Betäubung.
Diagnostik und Therapie angeborener und erworbener vaskulärer Fehlbildungen
Diagnostik & Therapie vaskulärer Fehlbildungen
Gefäßmalformationen (Fehlbildungen) sind häufig mit Schmerzen und starken Beeinträchtigungen im Alltag verbunden. Eine individuelle Therapieplanung ist bei der Behandlung unerlässlich. Nach vollendeter invasiver oder nicht invasiver Diagnostik wird zusammen mit den Kollegen der Radiologie ein auf Sie zugeschnittenes Therapiekonzept erarbeitet und zur Sicherung des Therapieerfolgs in der Regel in mehreren Sitzungen durchgeführt.
Diagnostisches Spektrum
Eine möglichst umfassende Diagnostik ist ein wichtiger Baustein für eine erfolgreiche, individuelle Behandlung. Dazu stehen uns am Universitätsklinikum Augsburg folgende modernen gefäßmedizinischen, angiologischen und radiologischen Untersuchungsverfahren zur Verfügung:
- Dopplerdruckmessung
- Transkutane Sauerstoffmessung (TcpO2)
- Laufbandergometrie
- Venenverschluss-Plethysmographie und Phlebodynamometrie
- Oszillographie
- Ultraschalldiagnostik (Doppler- und Duplexsonographie) aller Arterien und Venen
- CT- Angiographie
- MR (Magnetresonanz)-Angiographie
- Digitale Subtraktionsangiographie (DSA)
- CO2- Angiographie, Phlebographie
- Nuklearmedizinische Diagnostik (PET)
Sollte Ihre Gefäßerkrankung hier nicht erwähnt sein, dann zögern Sie bitte nicht, uns zu kontaktieren. Wir beraten Sie gerne, erstellen Ihnen maßgeschneiderte Diagnose- und Therapiekonzepte auch über diese Aufzählung hinaus oder helfen bei der Suche nach der geeigneten Behandlung für Ihr Problem.