Subduralhämatome

Mit der Behandlung über den Katheter steht eine neue Therapiemöglichkeit zur Verfügung.

Mit der Embolisation (Verklebung/Verödung) der mittleren Hirnhautarterie hält das Klinikum Augsburg ein neues Verfahren zur Behandlung chronischer Subduralhämatome (Blutansammlungen unter der harten Hirnhaut) bereit, das derzeit in Studien intensiv untersucht wird. Dabei kann ein vergleichsweise einfacher Eingriff in örtlicher Betäubung dazu führen, dass die Blutung nicht fortschreitet oder nach einer Operation wiederkehrt.

 

Subduralhämatome

Subduralämatome sind Blutansammlungen unter der harten Hirnhaut.

Beschwerden durch Subduralhämatome

Durch Druck, Verdrängung und Reizung kann es zu örtlichen (fokalen) Ausfällen des Gehirns kommen: Halbseitenlähmung, Gefühlsstörung, Sprachstörung, auch epileptische Anfälle. Chronische Subduralhämatome können auch mit Störungen der Bewusstseinslage oder des Gedächtnisses auffällig werden.

Akutes Subduralhämatom

Akut aufgetretene Subduralhämatome können durch Unfall, Verletzung oder spontan auftreten und sind in der Computertomographie an ihrer gleichförmig hellen Zeichnung zu erkennen.

Chronisches Subduralhämatom

Länger bestehende (chronische) Subduralhämatome sind dagegen oft sehr ungleichmäßig. Sie können spontan besser werden oder zunehmen und auch nach operativer Entlastung wiederkehren. Im Bild sieht man beidseitige Subduralhämatome.

Operative Entlastung

Akute und chronische Subduralhämatome müssen ab einer gewissen Größe und bei deutlichen Ausfällen der Hirnfunktion operativ entlastet werden - dies erfolgt durch einen neurochirurgischen Eingriff - im Bild sieht man das Bohrloch, über das die Blutansammlung abgesaugt wird. Manchmal ist auch eine größere Operation erforderlich.

Rückfallrate

Trotz operativer Therapie kommt es in etwa einem Drittel zu einem Rückfall mit erneuter Ausbildung des chronischen Subduralhämatoms.

Embolisation: Verödung der mittleren Hirnhautarterie

Durch einen Gefäßkathetereingriff kann die mittlere Hirnhautarterie mit Mikropartikeln verödet werden, wodurch die Gefahr von Nachblutungen deutlich reduziert wird. Damit können wahrscheinlich Rückfälle und eine Zunahme von Subduralhämatomen vermieden werden - das Verfahren wird derzeit in großen internationalen Studien untersucht.

Im Bild sieht man die Katheterspitze (roter Pfeil) in der mittleren Hirnarterie liegen, die mit Kontrastmittel dargestellt wird.

Ein einfacher Eingriff

Die Embolisation der mittleren Hirnhautarterie erfolgt meist in örtlicher Betäubung für die Punktion in der Leiste und dauert etwa eine Stunde. Danach müssen einige Stunden Bettruhe eingehalten werden. Die Entwicklung des Subduralhämatoms wird mit CT-Kontrollen beobachtet.

Kontakt

Wenn Sie von einem chronischen Subduralhämatom betroffen sind und Interesse an diesem neuen Verfahren haben, nehmen Sie jederzeit Kontakt mit uns auf:

Sprechstunden, Ambulanzen und Kontakt

Prof. Dr. med. Ansgar Berlis

Direktor der Diagnostischen und Interventionellen Neuroradiologie

Dr. med. Christoph Maurer

Leitender Oberarzt Diagnostische und Interventionelle Neuroradiologie

Facharzt für Radiologie
Schwerpunktbezeichnung Neuroradiologie

E-Mail: christoph.maurer@uk-augsburg.de