Mammographie mit HD-Tomosynthese
Die bildgebende Mammadiagnostik umfasst verschiedene Verfahren, die das Brustgewebe bildlich darstellen können. Diese spielen eine wichtige Rolle, um Erkrankungen der weiblichen Brust (Mamma) erkennen und behandeln zu können. Im Vordergrund steht die Früherkennung, die möglichst genaue Differential- und Ausdehnungsdiagnostik und die Nachsorge bei Brustkrebs.
In der Radiologie des Universitätsklinikum Augsburg steht das gesamte Untersuchungsspektrum der Mammadiagnostik zur Verfügung. Entscheidend für die Auswahl der Methode sind vor allem das Lebensalter und die Vorgeschichte der Patientinnen sowie das jeweilige Ziel der Untersuchung.
Mammographie
Eine Mammographie ist indiziert bei einem unklaren Tastbefund, auffälligen Sekretionen aus der Brustdrüse, familiärer Brustkrebsbelastung sowie als Screening-Untersuchung ab dem 50. Lebensjahr. Ferner dient sie als Kontrolluntersuchung nach Brustoperationen. Wissenschaftliche Untersuchungen und die aktuelle S3-Leitlinie bestätigen, dass die Mammographie weiterhin das primäre Mittel zur Früherkennung eines Mammakarzinoms ist. Deshalb bildet diese Untersuchungsmethode die Basis des Brustkrebs-Vorsorgekonzeptes an unserem Haus. Zur Detektion und Darstellung von Mikrokalk führen wir bei entsprechenden Fällen ergänzend auch eine Vergrößerungsmammographie oder spezielle Kompressionsaufnahmen durch.
Untersuchungsablauf: Bei der digitalen Mammographie handelt es sich um eine Röntgenuntersuchung der Brust. Dabei werden jeweils zwei Aufnahmen von jeder Brust erstellt. Unsere medizinisch-technischen Röntgenassistentinnen sind alle zertifizierte Mamma-Fachkräfte. Für die Aufnahmen muss die zu untersuchende Brust jeweils kurzzeitig komprimiert werden. Dies kann etwas unangenehm sein, ist jedoch völlig ungefährlich und nur von kurzer Dauer, jedoch sehr wichtig, um die Strahlendosis zu reduzieren und eine gute Detailerkennbarkeit zu erzielen.
Nach der Mammographie werden die Aufnahmen von einem/r Spezialisten/in ausgewertet. In der Regel wird nach der Mammographie noch eine Ultraschalluntersuchung der Brust und der Achselhöhlen durchgeführt.
Mamma-Sonographie
Die Sonographie (Ultraschalluntersuchung) der Brust erfolgt meist ergänzend zur Mammographie bei röntgendichtem Gewebe, bei unklaren Tastbefunden sowie häufig zur weiteren Einordnung eines auffälligen Mammographie-Befundes. Bei Frauen unter dem 40. Lebensjahr ist die Mamma-Sonographie in der Regel die erste Untersuchung zur Abklärung auffälliger Veränderungen.
Untersuchungsablauf: Die Untersuchung erfolgt in Rückenlage. Die Brust/Achselhöhle wird bei dieser Untersuchung mit einem Hochfrequenzschallkopf schonend abgetastet.
HD-Tomosynthese
Die Tomosynthese ist ein innovatives modernes Verfahren der Brustkrebsdiagnostik. Hierbei wird aus verschiedenen Winkeln eine Serie von Schichtaufnahmen erstellt, welche eine dreidimensionale Darstellung der Brust ermöglichen. Dadurch werden Überlagerungen von Gewebestrukturen reduziert und das Brustdrüsengewebe wird besser beurteilbar, wodurch das Innere der Brust auch nach kleinen Tumoren abgesucht werden kann.
Untersuchungsablauf: Die Thomosynthese wird am gleichen Gerät und in gleicher Patientenposition wie die Mammographie durchgeführt.
Kernspintomographie der Brust (Mamma-MRT)
In Einzelfällen ist es erforderlich, ergänzend zu einer Mammographie und Mamma-Sonographie auch eine Kernspintomographie der Brust (Magnetresonanztomographie) durchzuführen, um unklare Befunde weiter abzuklären. Speziell nach vorausgegangen Brustoperationen mit anschließender Bestrahlung kann die Mamma-MRT zur Unterscheidung von Narbengewebe und einem möglichen Rezidiv beitragen.
Untersuchungsablauf: Die Untersuchung erfolgt in Bauchlage, beide Brüste kommen in speziellen Tisch-Vertiefungen zu liegen. Während der Untersuchung wird ein gadoliniumhaltiges Kontrastmittel über eine Vene der Hand oder des Unterarms verabreicht. Das Kontrastmittelverhalten des Brustdrüsengewebes wird über einige Minuten beobachtet und computergestützt ausgewertet. Hierdurch können auffällige Befunde gefunden und weiter eingeordnet werden.
Wichtig: bei Frauen mit regelmäßiger Monatsblutung sollte die Untersuchung zwischen dem 5. und 12. Zyklustag durchgeführt werden, da in dieser Zeit die Beurteilbarkeit und die Aussagekraft der Untersuchung am besten ist.
Sonographische Mamma-Biospie
Bei auffälligen Befunden in der Brust wird zur weiteren Abklärung bzw. vor einem geplanten operativen Eingriff eine Biopsie durchgeführt, um das Gewebe feingeweblich untersuchen zu können. Bei dieser bildgesteuerten, gezielten Punktion muss nur eine geringe Menge an Gewebe entnommen werden.
Untersuchungsablauf: Nach Hautdesinfektion und einer örtlichen Betäubung (wie beim Zahnarzt), wird unter Ultraschallsicht eine dünne, spezielle Punktionsnadel an den Ort des auffälligen Befundes platziert. Anschließend werden 3-4 sehr dünne Gewebezylinder entnommen. Im Anschluss wird die Punktionsstelle verbunden. Der Eingriff ist in der Regel nicht schmerzhaft und dauert nur wenige Minuten. Nach der Untersuchung können Sie Ihren geplanten Tagesablauf wie gewohnt fortsetzen, es sind keine besonderen Verhaltensregeln einzuhalten.
Mammographisch gesteuerte Vakuumbiospie
Mikrokalk kann ein Hinweis für ein Mammakarzinom oder eine Vorstufe eines Karzinoms sein. Sollten mammographisch auffällige Mikroverkalkungen zur Darstellung kommen, so ist eine Vakuumbiopsie mit der Möglichkeit zur feingewebelichen Analyse indiziert.
Untersuchungsablauf: Die Vakuumbiopsie erfolgt am Mammographiegerät unter Kompression. Sowohl eine sitzende als auch eine liegende Position ist möglich, wobei die liegende Position für die Patientin deutlich angenehmer ist und unsererseits bevorzugt wird. Unmittelbar vor der Gewebeentnahme erfolgen mammographische Planungsaufnahmen. Nach Hautdesinfektion und einer örtlichen Betäubung wird anhand der Planungsaufnahmen die Punktionsnadel computergesteuert am Ort des auffälligen Befundes positioniert. Anschließend werden i.d.R. 12 Gewebezylinder mit Hilfe eines Vakuums entnommen. Die Punktionsstelle wird anschließend mit einem Pflaster versorgt. Da der Biopsiekanal und die Wundhöhle etwas größer als bei der sonographisch gesteuerten Biopsie sind, erfolgt zusätzlich die Anlage eines Druckverbandes. Dieser sollte bis zum Folgetag belassen werden, um eine Nachblutung zu vermeiden. Außerdem empfiehlt sich eine körperliche Schonung am Tag der Biopsie. Eine stationäre Aufnahme zur Vakuumbiopsie ist für gewöhnlich nicht erforderlich.
Galaktographie
Die Galaktographie ist eine Darstellung der Milchgänge der Brust und wird eingesetzt bei auffälligen Sekretabsonderungen aus der Brustdrüse. Voraussetzung für diese Untersuchung ist das Vorliegen einer kompletten Mammadiagnostik mit Mammographie und Sonographie der betreffenden Brust.
Untersuchungsablauf: Mit einer speziellen, sehr dünnen Kanüle werden geringe Mengen eines jodhaltigen Kontrastmittels über die sekretabsondernde Brustwarze in die Milchgänge injiziert. Diese Untersuchung ist in der Regel nicht schmerzhaft. Anschließend wird eine Mammographie der untersuchten Brust angefertigt, um das Verteilungsmuster und eventuelle Auffälligkeiten der Milchgänge beurteilen zu können.
Nadelmarkierung vor einer Operation
Wenn im Rahmen der Diagnostik ein operationspflichtiger Befund diagnostiziert wurde, der nicht tastbar ist, muss vor der Operation eine Markierung des Befundes mittels Sonographie oder Mammographie erfolgen, damit der Operateur den Befund auch auffinden und entfernen kann. Diese Markierung wird am Operationstag morgens durchgeführt.
Untersuchungsablauf: Nach einer örtlichen Betäubung wird mit einer sehr dünnen Spezialnadel der operativ zu entfernende Herdbefund oder Mikrokalk mittels Sonographie oder Mammographie markiert. Die Untersuchung ist nicht schmerzhaft und dauert nur wenige Minuten.
Kontakt
Mammographie Terminvergabe
Telefon: 0821 400-2455
Sie wollen mehr über unsere Klinik erfahren oder einen Termin mit uns vereinbaren? Auf der folgenden Seite finden Sie alle wichtigen Kontaktdaten und Telefonnummern:
Sprechstunden, Ambulanzen und Kontakt
Benötigen sie einen bei uns erstellten Befund oder Bilder einer Untersuchung bitten wir Sie sich direkt an das Archiv zu wenden.
Telefon: 0821 400-4121