
Kardiale Bildgebung (Kardio-CT)
Kardiale Computertomographie
Die kardiale Computertomographie, kurz Kardio-CT, umfasst alle Untersuchungen des Herzens, die mittels Computertomographen durchgeführt werden können.
Kardio-CT: Spezielle Geräteausstattung
Mit Hilfe unseres modernen Dual-Source-CT-Scanners (Somatom Definition Flash, Siemens Healthineers) können wir das gesamte Spektrum der kardialen CT-Diagnostik auf höchstem Niveau anbieten.
Ein Dual-Source CT-Scanner ist mit zwei Röntgenröhren und zwei Detektorsystemen ausgestattet, die in einem Winkel von ca. 90° gegeneinander versetzt sind und die bei Herzuntersuchungen gleichzeitig zum Einsatz kommen. Da dadurch der für die Bilderzeugung notwendige Rotationswinkel halbiert wird, führt dies zu einer deutlichen Verbesserung der zeitlichen Auflösung (75 ms) im Vergleich mit herkömmlichen CT-Scannern mit nur einer Röntgenröhre. Vor allem bei der Herzbildgebung, bei der das Herz als sich regelmäßig bewegendes Objekt abgebildet werden muss, führt dies zu einer entscheidenden Verbesserung der Bildqualität und erlaubt auch die Untersuchung von Patienten mit schnellen oder unregelmäßigen Herzrhythmen. Unsere Patienten profitieren außerdem von der geringen Strahlendosis, die dieser Scanner bei CT-Untersuchungen des Herzens verwendet:
Je nach Fragestellung und Untersuchungsbedingungen setzen wir dazu alle technischen Möglichkeiten zur Dosisreduktion ein, u.a.:
- Aufnahme der Koronararterien innerhalb nur eines Herzschlages ("Single Heartbeat Acquisition") mittels schneller Tischbewegung
- Prospektives EKG-Triggering
- Anwendung von niedrigen Röhrenspannungen (100 kV) in Abhängigkeit von der Patientenkonstitution
- Zudem verwenden wir routinemäßig moderne Bild-Rekonstruktionsverfahren (sog. "iterative modellbasierte Rekonstruktion"), die bei allen Untersuchungen eine zusätzliche Reduktion der Strahlendosis ermöglichen ohne relevante Einschränkung der Bildqualität
Was erwartet mich bei der Untersuchung?
Die kardiale Computertomographie ähnelt im Ablauf im Wesentlichen jeder anderen CT-Untersuchung. In fast allen Fällen werden wir für die Untersuchung Kontrastmittel über eine periphere Vene injizieren. Dafür benötigen wir aktuelle Laborwerte für die Nierenfunktion und Schilddrüsenfunktion (Kreatinin und TSH). Sie müssen für die Untersuchung nicht nüchtern sein und dürfen am Tag der Untersuchung auch Kaffee oder Tee getrunken haben. Bitte nehmen Sie auch alle Medikament ganz normal ein.
Um ein auf Sie und die Fragestellung optimal abgestimmtes Untersuchungsprotokoll auszuwählen, wird ein ärztlicher Mitarbeiter vor der Untersuchung ausführlich mit Ihnen sprechen und vorhandene Arztbriefe lesen.
Für die Untersuchung werden Ihnen vier EKG-Elektroden auf den Brustkorb geklebt - darüber erkennt der CT-Scanner in welcher Kontraktionsphase sich das Herz im Moment der Aufnahme befindet. Um optimale Voraussetzungen für den Scan zu schaffen, verabreichen wir möglicherweise vor der Untersuchung noch einen kurzwirksamen intravenösen b-Blocker (Metoprolol oder Esmolol) sowie Nitro-Spray unter die Zunge. Die eigentliche Untersuchung dauert nur wenige Minuten.
Welche Patienten untersuchen wir?
1. Alle stationären Patienten des Universitätsklinikum Augsburg erhalten kurzfristig einen Termin, bei Bedarf auch vor- oder nachstationär. Dabei arbeiten wir sehr eng mit den Kollegen der 1. medizinischen Klinik (Kardiologie) sowie mit den Kollegen der Herzchirurgie zusammen.
2. Allen ambulanten Patienten versuchen wir ebenfalls kurzfristig einen Termin anzubieten. Die privaten Krankenversicherungen erstatten die Kosten für die Untersuchung vollständig. Für gesetzlich Versicherte bieten wir eine Untersuchung als Selbstzahler. Hier lohnt sich eine Kontaktaufnahme mit der zuständigen Kasse - in vielen Fällen findet auch hier bereits eine Kostenübernahme statt.
Hier finden Sie eine kurze Checkliste für Überweiser.