INCREASE

Vor der Operation

Bewegung

Bis zur Ihrem stationären Aufenthalt im UKA sind noch ein paar Wochen Zeit. Nutzen Sie diese gern, um sich vorzubereiten und in Bewegung zu kommen. Die positiven, gesund-heitsfördernden Effekte entstehen durch jegliche Art von Bewegung und körperlicher Aktivität und nicht nur durch gezieltes Training oder Sport. Hier die zwei aus physiothe-rapeutischer Sicht wichtigsten Botschaften:


•    Jede Bewegung ist richtig! Bewegung sollte in erster Linie für Sie selbst relevant sein und zu Ihnen passen. Auch kleine Veränderungen im Alltäglichen können ei-nen Unterschied ausmachen und ein Mehr an Bewegung bedeuten.


•    Jede Minute an Bewegung zählt! Jede Minute, die Sie in Bewegung verbracht ha-ben, ist wertvoll und kann zu Ihrem wöchentlichen Bewegungskonto addiert wer-den.
Positive Effekte von Bewegung


Vielleicht haben Sie auch schon mal den Spruch Bewegung ist die beste Medizin gehört. In der Tat gibt es überzeugende Belege aus vielfältiger Forschung, dass Bewegung und körperliche Aktivität positive Auswirkungen auf unseren gesamten Körper, aber auch auf unsere Psyche und unser Wohlbefinden haben. Im Folgenden einige Beispiele:

 

 

Durch Bewegung kann der Blutdruck gesenkt werden, da sich die Wände der Gefäße entspannen und ihren Durchmesser vergrößern. Außerdem kann die Ablagerung von Fetten und Kalk als sogenannte Plaques in den Gefäßen vermindert werden. Das Herz arbeitet effizienter und wird widerstandsfähiger, was das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie das Risiko, an die-sen Erkrankungen zu versterben deutlich reduziert.

Stoffwechsel

Je höher das Bewegungslevel, umso geringer die Gefahr, an ei-nem Diabetes-Mellitus-Typ-2 zu erkranken. Aber auch wenn bereits eine Diabetes-Typ-2-Erkrankung vorliegt, ist Bewegung ein ganz entscheidender Therapiebaustein und kann ein Forst-schreiten der Erkrankung nicht nur verhindern, sondern sogar zur Besserung beitragen. Durch die Bewegung wird zum einen das Bauchfett abgebaut, das dazu beiträgt, dass Zellen insulin-resistent werden, und zum anderen wird die Energiebereitstel-lung des Körpers durch den Abbau von Zucker effizienter, wodurch weniger Insulin benötigt wird. Dies trägt dazu bei, dass die Bauchspeicheldrüse weniger Insulin ausschütten muss und so weniger Stress hat.

Krebserkrankungen

Für viele Krebserkrankungen konnte nachgewiesen werden, dass regelmäßige körperliche Aktivität das Risiko, zu erkranken deutlich senken kann, so zum Beispiel für Krebserkrankungen des Darms, der Brust, der Blase, der Speiseröhre, des Magens und der Nieren. Bewegung kann aber auch während einer Krebserkrankungen helfen, indem z. B. die Nebenwirkungen der Behandlung vermindert werden, und im Anschluss an die Be-handlung reduziert regelmäßige Bewegung das Risiko, erneut zu erkranken.

Gehirnleistung

Bewegung bringt nicht nur unseren Körper in Schwung, son-dern auch unser Gehirn. Durch Bewegung können Hirnareale vergrößert, Botenstoffe aktiviert, Nervenzellen gestärkt und somit die Denkleistung erhöht werden. Das Risiko, an dementi-ellen Erkrankungen wie Alzheimer zu leiden, wird durch regel-mäßige Bewegung vermindert. Darüber hinaus verbessert kör-perliche Aktivität die Schlafqualität, was sich wiederum auch positiv auf die Gehirnaktivität, die Leistungsfähigkeit und das Konzentrationsvermögen auswirkt.

Psyche

Wer dringend gute Laune braucht, der darf es gern auch mit einer Portion Bewegung versuchen, da durch körperliche Aktivi-tät u. a. das Glückhormon Serotonin ausgeschüttet wird, das, neben vielen anderen Effekten, für gute Laune sorgt. Auch Tes-tosteron wird durch Bewegung ausgeschüttet, das einen Schub Zuversicht und Mut geben kann. Dadurch, dass das Gehirn wäh-rend der körperlichen Aktivität mit Armen und Beinen beschäf-tigt ist, bleibt zum einen weniger Raum für stressende Gedan-ken und zum anderen kann auf diese Weise so mancher Gedan-kenstau aufgelöst werden. Bewegung kann nachweislich Angst- und Depressionssymptome vermindern und der Entstehung von Ängstlichkeit und Depression vorbeugen.

Alkohol und Rauchen

Ein guter körperlicher Zustand ist eine wichtige Voraussetzung für operative Eingriffe. Vor allem Operationen, die unter Vollnarkose durchgeführt werden, stellen eine große Belastung für den Körper dar. Nikotin und Alkohol bedeuten für den Körper zusätzli-chen Stress. Dieser hat unter anderem einen negativen Einfluss auf die Genesung und die Wundheilung nach einem operativen Eingriff. Zusätzlich kann er das Immunsystem schwächen. Wenn Sie Unterstützung benötigen, sprechen Sie uns gern an.

Medikation

Wir werden mit Ihnen die Medikamenteneinnahme besprechen und Ihnen genau sagen, welche Medikamente Sie weiter einnehmen und welche Sie absetzen sollen. Bitte haben Sie immer Ihren aktuellen Medikamentenplan dabei. Wenn Sie einen Diabetes haben und Medikamente bzw. Insulin einnehmen/ benötigen, bringen Sie bitte Ihre Tabletten oder Insulinspritzen, Ihr Blutzuckermessgerät und Ihren Spritzplan mit.