"Rauchen ist uncool" - Präventionsveranstaltung für Schulen

Am 8./9. April 2024 fand die Präventionsveranstaltung für Schulen „Rauchen ist uncool“ statt. Das Format blickt auf eine 15-jährige Geschichte zurück und konnte nun vom Comprehensive Cancer Center Augsburg (CCCA) in Kooperation mit der AOK Bayern – Die Gesundheitskasse erstmalig seit der Corona-Unterbrechung wieder aufgegriffen werden.

Die Veranstalter CCCA Geschäftsführer Prof. Dr. Björn Hackanson und Tobias Haas von der AOK Bayern

Die Veranstalter CCCA Geschäftsführer Prof. Dr. Björn Hackanson und Tobias Haas von der AOK Bayern  © Foto:  UKM (F.Lajka), privat (S. Moller)

Henrike Merkel, Assistenzärztin in der II. Klinik, eröffnet ihren Vortrag mit der Gretchenfrage: „Die Lehrer bitte einmal kurz wegschauen. Jetzt seid mal ehrlich, wie haltet ihr es mit dem Rauchen? Wer von euch hat denn schon einmal geraucht?“ – Nahezu ein Drittel der Zuhörerschaft hebt zögerlich die Arme. Ein Ergebnis, das die anwesenden (und doch nicht alle wegschauenden) Erwachsenen schockieren mag, letztlich jedoch den Umfragetrend der vergangenen Jahre widerspiegelt: Unter Anderem verführt die Vermarktung neuer, vermeintlich „gesünderer“ Tabakprodukte in diversen Geschmacksrichtungen und fancy Verpackung nach Jahrzehnten zurückgehendem Konsum nun wieder verstärkt Jugendliche und junge Erwachsene zum Rauchen. Dabei ist es gerade die frühe Sucht, die den größten Schaden anrichtet. 

Und bei aller erschreckender Ehrlichkeit ein wichtiger Erkenntnisgewinn: Offene Dialoge und Vertrauen sind die Grundvoraussetzung für erfolgreiche Prävention.

Der Zuspruch von den Schulen war so groß, dass die Veranstaltung gleich an zwei Tagen den großen Hörsaal des UKA füllte: über 300 teilnehmende Schüler aus 12 Klassen von sechs weiterführenden Schulen aus Augsburg und Umgebung lernten in zwei aufeinanderfolgenden Vorträgen aus erster Hand - nämlich von Medizinern, die tagtäglich bei Patienten gegen die fatalen Folgen des Rauchens kämpfen – viel Abschreckendes über den vermeintlich „coolen Qualm“ und was dieser im Körper anrichtet. Dass Rauchen tödlich ist und krankmachende Stoffe enthält, ist plakativ inzwischen jeder Zigarettenschachtel zu entnehmen und wohl für niemanden eine überraschende Erkenntnis. Sieht man aber ein Bild mit einem „Worst-of“ Auszug der 250 giftigen und 90 krebserzeugenden Verbindungen im Zigarettenrauch (darunter Blausäure, Cadium, Methanol, Arsen und radioaktives Polonium), versteht man sofort den impulsiven Ausruf einer Schülerin aus der Zuhörerbank: „Ist das etwa alles in (m)einer Kippe drin?!?“

Als im Anschluss Dr. Christian Faul, Oberarzt der I. Medizinischen Klinik, tabakkonsumgenerierte Fallbeispiele, Erkrankungen und aufwändige Therapiemöglichkeiten in Wort, Bild und Video in den Hörsaal bringt, fragt sich wohl auch der letzte Zuhörende, warum man für das „größte vermeidbare Gesundheitsrisiko der westlichen Welt“ sein Geld, seine Gesundheit und allem voran ein Leben aufs Spiel setzen sollte.  

Frau Merkel beschließt ihren Vortrag mit einer klaren Message: „Wenn ich nur einen hier im Publikum erreicht und dazu gebracht habe, mit dem Rauchen aufzuhören oder gar nicht erst anzufangen, dann ist das für mich heute ein Erfolg. Ich möchte einfach niemals einen von euch aus diesem Grund in der Notaufnahme wiedersehen.“

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