Digitale Medizin für zukunftsgerechte Prävention und Therapie von Depressionen

Forschungsprojekt der Universitätsmedizin mit 1,3 Millionen Euro vom Bayerischen Gesundheitsministerium gefördert.

Das Forschungsprojekt digiBRAVE, das sich der Früherkennung, Prävention und Behandlung von Depressionen widmet, wird mit 1,3 Millionen Euro vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege gefördert. Staatsminister Holetschek übergab gestern den Förderscheck. digiBRAVE ist ein gemeinsames Vorhaben der Medizinischen Fakultät der Universität Augsburg und des Universitätsklinikums Augsburg.

Gesundheitsminister Holetschek übergibt den Förderbescheid für das Projekt digiBRAVE an die Augsburger Forschenden.

Prof. Dr. med. Christine Meisinger, Prof. Dr. Ludwig Christian Hinske, Univ. Prof. Dr. med. Alkomiet Hasan

Psychische Krankheiten vermeiden und Gesundheit erhalten mittels digitaler Plattformen – das ist das Ziel eines interdisziplinären Forschungsprojekts an der Medizinischen Fakultät der Universität Augsburg, das mit 1,3 Millionen Euro vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege gefördert wird. Staatsminister Klaus Holetschek übergab den Förderscheck heute anlässlich des bayerischen E-Health-Kongresses an die Universität und das ebenfalls beteiligte Universitätsklinikum Augsburg.

Das Projekt digiBRAVE (digitale Bayerische (Früh)-Diagnostik-, Prävention und Therapieprogramm Depression) widmet sich der gezielten Vorbeugung und Behandlung von begleitenden Depressionen bei Krankheiten. „digiBRAVE wird eine digitale Infrastruktur für die Früherkennung von Depressionen und ein Wiederauftreten der Erkrankung und gestufte digitale Therapieangebote aufbauen, um die Versorgungslage zu verbessern. Die gestuften Angebote umfassen dabei Aspekte der Selbsthilfe: Online-Therapien, digitales Case Management und digitale Psychoedukation“, erklärt Prof. Dr. Alkomiet Hasan, der Lehrstuhlinhaber für Psychologie und Psychotherapie leitet das Projekt gemeinsam mit Prof. Dr. Ludwig Christian Hinske, Lehrstuhlinhaber Datenmanagement und Clinical Decision Support, und Prof. Dr. Christine Meisinger, Lehrstuhl für Epidemiologie. Die Entwicklung von depressiven Episoden soll mittels Vernetzung von digitaler Medizin, Psychiatrie und Psychotherapie, Neurologie, Ethik, Allgemeinmedizin, Epidemiologie und modernen Methoden der künstlichen Intelligenz vorhergesagt, wenn möglich verhindert und die Behandlung gefördert werden.

Digitale Medizin kann Barrieren abbauen

Gesundheitsminister Holetschek: „Innovative Projekte wie ‚digiBRAVE‘ können den Menschen unmittelbar in Notsituationen helfen. Ich begrüße ausdrücklich, dass ‚digiBRAVE‘ eines der großen Themen unserer Gesellschaft behandelt – nämlich Einsamkeit und Depression. Denn das Projekt zielt darauf ab, dass die digitale Medizin auch für die Bereiche der Psychiatrie und Psychotherapie und für die niedergelassenen Ärzte nutzbar gemacht wird und Handlungsempfehlungen bereitgestellt werden. Durch die im Rahmen des Projekts angebotene Online-Psychotherapie können Menschen in Notsituationen beispielsweise unkompliziert, ortsunabhängig und schnell unterstützt werden.“ Digitale Konzepte hätten das Potenzial, Barrieren in der Behandlung von Depressionen zu überwinden und die Diagnostik und Therapie weiter zu verbessern.

Interdisziplinäre Zusammenarbeit

Im Projekt digiBRAVE werden Ärzte und Ärztinnen mit data scientists, drei universitären Lehrstühlen und Expertinnen für Ethik in der Medizin zusammenarbeiten. „Das Institut für Digitale Medizin ist als Kristallisationspunkt zwischen Medizin und Datenwissenschaften konzipiert worden. Sowohl die dafür aufgebaute Infrastruktur als auch die Expertise im Umfang und mit der Interpretation großer Mengen medizinischer Daten sind bei der Umsetzung von digiBRAVE sehr wichtig“, ergänzt Ludwig Christian Hinske.

Für das Projekt „digiBRAVE“ hat die Universität Augsburg Mittel in Höhe von rund 1,3 Millionen Euro vom Freistaat Bayern bewilligt bekommen. „Inhaltlich finden sich Schnittstellen zum neu gegründeten Deutschen Zentrum für Psychische Gesundheit am Standort München/Augsburg“, erklärt Hasan. „Die Konzepte des Projekts werden so entwickelt, dass diese auf alle bayerischen Universitätskliniken und auf andere Bereiche der Förderung der psychischen Gesundheit in Bayern skaliert werden können.“ Digitale Medizin habe das Potenzial die psychische Gesundheit von Menschen mit Depressionen zu verbessern.

Hinweis:

Dies ist eine gemeinsame Pressemitteilung der Universität und des Universitätsklinikums Augsburg.

Den Kontakt zur Pressestelle der Universität Augsburg finden Sie hier: Presse.
Den Kontakt zur Pressestelle des Univesitätsklinikums Augsburg finden Sie hier: Presse.